Wie auch bei meinem Perfecta 2000 Revolver wollte ich auf einen günstigen HW1G Revolver warten. Denn dieser wird meist für etwa 150 Euro gehandelt. Und auch diesen zog mein örtlicher Büchsenmacher eines Tages hervor und ich bekam ihm ziemlich günstig.
Mein Revolver sieht ziemlich gut aus und hatte lediglich am Trommelkranz etwas Rost. Wenn man ihn in die Hand nimmt merkt man sein Gewicht und seine Qualität. Der Innenlauf, die Trommel, Hahn, Abzug usw. sind aus Stahl. Alles funktioniert super und fühlt sich wertig an. Man merkt, dass Weihrauch eben auch scharfe Waffen fertigt. Der Trommelspalt liegt bei geschätzten 0,2-0,3 mm und ist daher recht gut um ihn als Gasrevolver zur Selbstverteidigung zu verwenden. Die Trommelbohrungen sind so tief, dass auch französische .35R Kartuschen oder die alte 9mm Korth Gasparone dort rein passt. Der Lauf verfügt über eine mittige Laufsperre und man kann ihn mit Pfeifenreinigern recht gut putzen.
Der Revolver ist relativ groß und schwer, zum verdeckten Tragen ist er eindeutig nicht geeignet. Aber für die Heimverteidigung oder um ihn ins Auto zu legen eignet er sich auf alle Fälle.
Da er kein Mündungsgewinde hat ist er für Silvester weniger geeignet. Aber aus diesem Grund heißt er auch HW1G, für "Gas". Leider sieht die Mündung nicht wirklich gut aus durch ihre breite Öffnung und die Laufsperre die weit nach vorne reicht.
Wie man auf den Fotos sehen kann ist der Stahlinnenlauf recht massiv. Und da die gesamte Trommel, der Hand und der Stoßboden auch aus Stahl sind ist der Revolver für eine intensive Nutzung und lange Lebensdauer ausgelegt. Sofern man ihn vor Rost schützt.
Fazit:
Der HW1G ist die 150 Euro, für die er meist verkauft wird, voll und ganz wert. Seine Bauart wurde 1969 (PTB 89-69) zugelassen und meiner wurde 1974 beschossen. Aber auch heute noch ist er voll und ganz zur Selbstverteidigung geeignet. Ich würde mir lieber so einen gebrauchte Revolver kaufen als einen modernen aus dem Waffenhandel mit weniger Stahlteilen. Bezahlen wird man für Beide etwa das Selbe. Und da die Waffen mit den alten PTB Zulassungen immer seltener werden sehe ich hier auch viel Potential für eine Wertsteigerung.
Der große Trommelspalt war eine Auflage der PTB. Leider entweichen bei solchen Spalten große Teile des Reizgases und sie sind kaum zur Selbstverteidigung geeignet.
Wenn man bei meinem Modell die Trommel ausschwenken will muss man gleichzeitig den Entriegelungsschieber nach vorne und die Trommel etwas nach hinten drücken. Nur so geht sie raus, was etwas hakelig ist, aber auch kein ernsthaftes Problem.
Der SUPER Airweight von Arminius ist so ziemlicher der beste Revolver den ich zum Führen kenne. Er ist mit seinen 275 Gramm (selber gewogen) federleicht. Wie haltbar seine Aluminiumtrommel wirklich ist, kann ich schlecht sagen. Sicher ist aber, dass sie haltbarer ist als ihr Ruf. Der Druck von Knallkartuschen ist nicht sonderlich groß und sie sind mit Überdruck beschossen worden. Ich habe bisher auch noch kein Foto einer gerissenen Airweight Trommel im Internet gesehen.
Im Gegensatz zu dem HW88 mit Stahltrommel und der PTB 315 hat der SUPER Airweight nicht die Aussparung am Trommelspalt und der Druck entweicht durch den Lauf. Was er ja auch soll.
Beim SUPER Airweight sind übrigens solche Teile wie Abzug, Hahn, Stoßboden, Trommelachse usw. aus Stahl.
Im Gegensatz zum Airweight mit Stahltrommel geht beim "Super" die Trommel einfach raus, ohne zu klemmen.