Ich habe die Nachtschicht um 5 Uhr morgens beendet und bin im Anschluss auf den Hochsitz. Ich war leider etwa 20 min zu spät auf dem Hochsitz. Ich konnte außer einem sehr weit entfernten Fuchs kein Wild sehen. Hören konnte ich einiges im angrenzenden Wald. Um 06:40 Uhr fuhr ich nach Hause und schlief.
Als ich gegen 13 Uhr aufgestanden bin führte mich mein Weg zuerst zur Waffenbehörde. Dort habe ich eigentlich immer was mit dem SB zu besprechen.
Im Anschluss bin ich in den Wald und habe EPA zu Mittag gegessen.
Mein Streifgang führte mich nun in einen Wald in dem ich seit Beginn der Jagdsaison (Mai) nicht mehr drin gewesen bin. Ich hab dort diesen Lagerplatz mit Zeltplane und Feuerstelle gefunden. Ich vermute, dass das Lager etwa vor 4-8 Wochen errichtet wurde. Da der Platz für Jugendliche Ideal ist vermute ich, dass sie diesen Platz wieder nutzen werden. Ich werde in Zukunft Freitag- und Samstagabend öfter dort hin schauen. Das Zelten und Feuermachen ist nach dem Waldgesetz eine Ordnungswidrigkeit.
Und leider musste ich auch heute wieder eine Hauskatze beim Wildern sehen.
Morgen geh ich auf den Schießstand.
Heute war ich nicht auf der Jagd, sondern nur auf dem Schießstand. Ich muss mehr üben, hab ich mal wieder gemerkt.
Ein Test der Atlas BBF mit Flintenlaufgeschossen hat mich etwas erschreckt. Auf 30m lag der Treffer viel zu tief. Das ist absolut unbrauchbar für die Jagd.
Die verstreuten anderen Treffer stammen vom Einschießen des ZF.
Ich liege im Bett und bin eben erst aufgewacht. Ich hatte Nachtschicht. Wenn ich meinen Kaffee getrunken und mich etwas regeneriert habe geh ich ins Revier. Ich habe eben in den Polizeipressemeldungen gelesen, dass in einem sehr nahe gelegenen Wald gestern eine Bettelbande ihre Zelte aufgestellt hatte und von den örtlichen Kollegen ein Platzverweis ausgesprochen wurde. Bettelbanden im Wald sind bei uns zum Glück ziemlich selten. Aber Jetzt muss ich doch schauen ob sich diese nicht ggf. bei mir niedergelassen haben, was ich sofort unterbinden werden. Um genau zu sein würde ich sie nicht selber ansprechen, sondern die Polizei hinzuziehen. Die Gruppen die im Wald Zelten haben ein größeres kriminelles Potential, da kann ein einzelner Jäger ein gefundenes Fressen für sie sein. Die Polizei kann dazu noch eine Anzeige (Zelten, Feuer machen...) erstatten und eine Sicherheitsleistung erheben. So etwas sorgt dafür, dass sie nicht noch mal in die eigenen Stadt kommen.
Ich habe nun die wichtigsten Stellen meiner Wälder nach der Bettelbande abgesucht. Sie sind zum Glück nicht in meinem Revier. Denn auf das Zusammentreffen mit solche Leuten verzichte ich gerne!
Ich habe auch diesen, ca. 2 Jahre alten Lagerplatz kontrolliert, ob sie evtl. dort sind.
Bei den vielen Waldbesuchern zur Pilzsaison und den Sommerferien kontrolliere ich natürlich auch unsere jagdlichen Einrichtungen auf Beschädigungen oder Sabotage durch Jagdgegner.
Ich konnte bereits um 18 Uhr Rehwild beobachten. So etwas freut einen doch.
Als ich einen landwirtschaftlichen Weg entlang fuhr deutete mir ein älterer Fahrradfahrer mit der Hand in Richtung Bundesstraße. Ich hielt an und sagte "Grüß Gott". Er wollte mir erklären, dass ich hier nicht Auto Fahren darf. Mein Hinweis, dass ich Jagdaufseher bin stellte ihn zufrieden. Er war eigentlich sogar recht freundlich. Ich frag mich nur, ob mein riesen großes "Jagdschutz" Schild in neon gelb (ca 40x12cm) immer noch nicht groß genug ist???
An einer relativ abgelegenen Stelle wo wir selber kaum unterwegs sind (nahe der Reviergrenze) habe ich meine Wildkamera montiert. Rehe hatte ich recht viele darauf. Das Kitz habe ich in das Foto rein geschnitten, zum Größenvergleich.
Ich habe dort ganz in der Nähe in den letzten Tagen mehrfach Tiere gesehen die auf den ersten Blick wie Eidechsen aussahen. Aber evtl. waren es auch Salamander. Sie waren nur etwa 10cm große und jedes Mal so schnell verschwunden dass ich sie nicht genau anschauen konnte. Ich werde bei nächster Gelegenheit versuchen raus zu finden was das für Tiere sind.
Heute hatte ich auf meiner Jagdaufseher Streife eine kompetente Begleitung. Mein Jagdschutzkamerad mit dem ich Operation Südwind und Romulus bestritten habe leistete mir Gesellschaft.
Wir begannen unseren Jagdtag mit einem EPA-Picknik. Dafür legten wir ein kleines Grubenfeuer an. Normalerweise ist das Feuermachen im Wald verboten. Aber Art. 17 Abs. 4 BayWaldG erlaubt es Jägern. Die EPA waren in wenigen Minuten warm und im Anschluss war das Feuer schon fast aus. Zum Ablöschen benötigten wir nur ganz wenig Wasser. Nach dem wir das Loch wieder zugemacht hatten war fast nichts mehr davon zu sehen.
Endlich konnten wir die Eidechsen näher sehen. Wir konnten in wenigen Minuten sicher 6 Stück sehen. Das war in einem frisch eingeschlagenen Waldstück in dem sehr viele übrig gebliebene Äste den Waldboden bedecken und auch viel Sonnenlicht hin kommt. Das ist offenbar die optimale Umgebung für die Echsen. Mich hat es voll gefreut, denn viele Eidechsen sieht man heutzutage ja leider nicht mehr. Bei der Bestimmung bin ich mir nicht wirklich sicher. Ich Tippe auf Zaun- oder Waldeidechse.
Da mein Jagdschutzkamerad ein guter Ermittler ist fiel im auf, dass bei dem frisch entdeckten Lagerplatz eine Feuerschale verwendet wurde. Diese zeichnete sich auf einer Baumstammscheibe ab. Wir waren uns beide einig, dass der Platz in diesem Sommer noch öfter genutz werden wird.
Am See fanden wir noch interessante Aufkleber. Nicht nur Jäger, sondern auch Angler werden von Bessermenschen als Mörder bezeichnet. Sollte man das Glück haben jemanden beim Aufkleben von so einem Mist zu erwischen kann man ihn wegen "Gegenstände in der Natur zurücklassen" (Owi) oder Beleidigung gegen die örtlichen Angler (Straftat) anzeigen. Die meisten Städte haben auch eine "Plakatierverordnung" gegen die damit verstoßen wird.
Mein Fazit für den Monat August:
Mit der Umgestaltung meines Jagdaufsehergürtels bin ich sehr zufrieden. Jetzt wo ich den Rücken und die linke Seite komplett frei habe stört dort nichts mehr. Ich kann ins Auto steigen ohne, dass ich Schrotpatronen verliere und mein Gewehr stößt nirgends an wenn ich es über der linken Schulter trage.
Ich muss sagen, dass diesen Monat wirklich einiges los war im Revier. Wir konnten die meisten Probleme gut bewältigen. Wenn es richtig Herbst wird stellen wir eine neue Fütterung auf, dort wo ich Ende Juli die Geiß mit den zwei Kitzen in der "Isolation" gefunden haben.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir immer noch keinen neuen Verbandkasten für das Auto gekauft habe (mein schlechtes Gewissen meldet sich).
Mein Schießstandbesuch zeigte mir mal wieder wie wichtig das üben ist. Eigentlich schieße ich schon lange genug um das zu Wissen. Aber aus zeitlichen Gründen ist es oft nicht leicht für mich genug Schießen zu gehen. Evtl. gewöhne ich mir aber an jeden Monat einen Kontrollschuss zu machen.
Ich überlege in den letzten Wochen immer wieder wie wohl die ideale Jagdaufseherwaffe für mich aussehen würde? Und ich bin einfach doch ein Freund der Bockbüchsflinten. Das ist natürlich etwas Persönliches. Viele werden das komplett anders sehen. Jedenfalls muss an dem Gewehr ein recht kompaktes Zielfernrohr sein mit einer sehr stabilen Montage. Meine Gewehre sind wesentlich stärker beansprucht als bei den meisten anderen Jägern (Hundeführer usw. natürlich ausgenommen). Bei längeren Streifgängen bemerke ich auch, dass z.B. meine Altas BBF doch recht schwer ist. Dazu kommt, dass die Montage der Atlas BBF eine ziemlich wackelige Angelegenheit ist. Auch die Sicherheit an der Waffe ist mittelmäßig. Das mich meine Atlas BBF nicht sehr lange begleiten wird war aber von Anfang an absehbar. Alternativen zu ihr bekommt man aber fast nur in .22 Mag. oder .222Rem.
Was der Monat September für mich bereithalten wird ist noch völlig offen. Im Jagdrevier ist nicht viel geplant. Es sind bisher nur ein paar Planungen vorhanden, dass wir Krähen Jagen. Hoffentlich schaffen wir das auch.