Da IWI mit dem Galil ein großer Wurf gelungen ist wollten sie diese Waffe auch auf dem Zivilmarkt verkaufen. Der Export war eigentlich nur (soweit ich weiß) nach Deutschland vorgesehen, wo damals noch der Anscheinswaffenparagraf galt. Einige sind aber auch in die USA verkauft worden. Importeur der Waffe war Kettner. Das Galil im Kaliber .308 Winchester wurde genau für den deutschen Markt angepasst und Hadar genannt. Leider wurde diese Waffe nie im Kaliber .223 Rem. hergestellt.
-Die Abzugseinheit lässt nur Einzelfeuer zu.
-Die Sicherung hat eine Umlenkung bekommen, so dass man ergonomischer entsichern kann (nach vorne).
-Der Sicherungshebel auf der rechten Seite ist flach, damit er unter den Schaft passt.
-Die Gasentnahme wurde komplett neu gestaltet. Damit ist kein Bajonett- und auch kein Zweibeinhalter mehr vorhanden.
-Die Seiteneinstellung des Visiers wird beim Hadar hinten am Diopter vorgenommen, und nicht vorne, wie beim Galil. Diese Bauart benötigt ein sehr hohes Korn, was etwas seltsam aussieht.
-Gasrohr und Handschutz sind getrennt, das Zerlegen ist so etwas einfacher.
-Das Gewehr hat kein Mündungsgewinde und auch keinen Mündungsfeuerdämpfer.
-Der Ladehebel zeigt nicht nach oben, sondern nach rechts, wie beim Galatz Scharfschützengewehr. Im Waffenschrank nimmt das leider einiges an Platz weg.
-Für den deutschen Markt musste damals ein Schaft angebracht werden, der das gesamte militärische Aussehen verdeckt. Der Schaft ist furchtbar. Man kommt mit seinem Daumen kaum weit genug durch das Daumenloch, um anständig die Sicherung bedienen zu können. Der Schaft ist auch viel zu glatt und rutschig. Die Schrauben für die Schaftkappe wurden durch das dicke Gummi durch geschraubt, was ein Ausschäften behindert.
Wie bei jeder Waffe nach AK Bauart verhindert der Sicherungshebel das Eindringen von Schmutz. Aber der Hebel verhindert auch das Laden einer Patrone, bzw. erlaubt eine Ladekontrolle, ohne, dass eine Patrone ausgeworfen wird. Hier sind Pufferpatronen im Magazin.
In gesichertem Zustand wird die geladene Patrone nicht ausgeworfen.
Der Beschuss ist vorne auf dem Lauf angebracht. Sie wurden seltsamerweise in Beglien beschossen. Warum weiß ich leider nicht.
"KETT" ist der Importstempel.
Alle Hadar Gewehre sind etwa in dem Nummernbereich von 104xxx. So viele wurden davon nicht hergestellt.
Geliefert wurden damals 4 und 10 Schuss Magazine. Die originalen Galil Magazine der militärischen .308 Version sollen auch passen. Die Magazine sind sehr hochwertig und denen der AKs sehr ähnlich.
Es konnte damals auch dieser alternative Staubschutzdeckel mit ZF Montage bestellt werden.
Das hier ist der erste Streukreis auf 50m mit dem aufgelegten Hadar Halbautomaten mit PT-Munition geschossen. Das Ergebnis wäre mit einem FR-8 oder einem zivilen G3 etwa das selbe.
Nicht unerwähnt will ich aber eine Fehlfunktion des Hadar II lassen. Wenn das Magazin eine ungerade Anzahl Patronen im Magazin hat passiert es schnell, dass beim Einführen in die Waffe sich die oberste Patrone löst und das Einrasten behindert.
Beachtet das tolle Ladegeräusch (Das erste Video ist mit scharfer Munition):
Beachtet bei diesem Video mit PT-Munition das große Mündungsfeuer und den geringen (nicht vorhandenen) Rückstoß:
Umbau zu einem äußeren "Galil" :
So, hier seht Ihr nun meinen Hadar-Galil Umbau. Ich werde vermutlich bald noch ein paar Kleinigkeiten ändern.
-Der Holzschaft wurde gegen den Klappschaft getauscht. Beide Schäfte waren verklebt und mein Büchsenmacher hat lange gebraucht um beide Schäfte auszubauen. Das Funktionierte nur mit der Heißluftpistole.
-Der Pistolengriff wurde montiert (auch deren Schraube war verklebt)
-Der Lauf ließ sich nicht ausbauen. Er wurde bei der Produktion offenbar stark gekühlt, damit er derart fest sitzt. Zwei Büchsenmacher sind am Demontieren gescheitert. Daher konnte kein Mündungsgewinde geschnitten werden. Das Schneiden mit eingebauten Lauf wäre sehr teuer gewesen, daher habe ich darauf verzichtet. Theoretisch wäre es aber möglich.
-Der Handschutz ließ sich nicht montieren, da der Lauf andere Außendurchmesser hat und auch weil der Lauf nicht ab ging. Statt dessen montierte mein Büchsenmacher einen Aluminium Handschutz der für ein G3 vorgesehen ist mit Weaverschienen. Da ich ein Freund von leichten und einfachen Waffen bin war das nicht meine erste Wahl, aber ich freunde mich derzeit damit an. Am G3 Handschutz mussten ein paar Stellen ausgefräst werden, damit er passt.
-Die Gasabnahme mit dem Korn ließ sich nicht montieren, wegen dem fest sitzenden Lauf. Das ist wirklich ein kleiner Rückschlag für mich, denn das originale Galil Visier ist eines der Besten die es für solche Waffen gibt.
-Mein Büchsenmacher passte den originalen Verschlussträger an das Hadar an. Dieser ist kein "wesentliches Teil" und die Anpassung ist erlaubt. Zum Sportschießen war zwar der senkrechte Ladehebel sehr praktisch, sah aber einfach nur scheiße und falsch aus. Damit passte das Gewehr auch kaum in den Waffenschrank, weil er so weit abstand.
Wenn Ihr Hadar II googelt findet Ihr einige Fotos von Umbauten die ziemlich genau dem jetzigen Stand entsprechen. Weitere Umbauten sind wirklich nur schwer zu realisieren.
Mein Hadar II wiegt jetzt ca. 4kg.
Was steht jetzt noch an?
-Mein Büchsenmacher ist leider nicht mehr dazu gekommen den originalen Sicherungshebel zu verbauen. Der Hadar Hebel ist länger und passt nicht so gut an den Pistolengriff. Ich habe bereits bei AKs die komplette Abzugsmechanik selber aus- und eingebaut. Ich werde es bald selber versuchen, damit ich die Sicherung auch rechts benutzen kann. Ob das funktionieren wird ist noch etwas unklar, mal sehen....
-Ein Riemenbügel werde ich vorne montieren und dazu natürlich einen Riemen. Am liebsten einen Stoffriemen der IDF.
-Vermutlich werde ich einen "FAB Pointing Grip" befestigen.
-Das originale Diopter alleine kann man schlecht montieren, da man das Visier sonst nicht in der Seite verstellen kann.