Scharfe Waffen: Schießen, jagen, sammeln und sich verteidigen

-Sicherer Umgang mit Schusswaffen

-Sicherheitsfahnen für Schusswaffen

-Sportschütze oder Jäger werden?

-Waffensachverständiger oder Händler werden?

-Waffen zur Verteidigung

-Waffen als Werkzeug

-Waffen mit Geschichte

-Fachbücher für Waffensammler

 


Sicherer Umgang mit Schusswaffen

Es gibt unzählige Systeme die den sicheren Umgang mit Schusswaffen lehren sollen. Die Bekanntesten werden vermutlich die von der Bundeswehr sein. Und je nach dem wo man ist wird von einem z.B. am Schießstand Anderes erwartet. Meine größte Umgewöhnung hatte ich beim Schießen in der Schweiz, dort muss man z.B. sein Gewehr vor dem Betreten der Schießanlage aus dem Futteral holen und das Gebäude mit der Waffe in der Hand und ohne Magazin betreten.

 

Am Schießstand ist es z.B. für Polizisten und BDMP Schützen üblich eine Kurzwaffe zu holstern. Aber auf DSB und DJV Schießständen wird man für so was meist gleich angemault. Leider lässt in vielen Schützenvereinen der Umgangston diesbezüglich sehr zu wünschen übrig, da die Aufsichten sich oft freuen wenn sie "etwas besser Wissen". Auf schräge Blicke oder Gemecker muss man auch gefasst sein, wenn man in einem Schützenverein eine geladene Waffe aus dem Gürtel statt eine Leere aus dem Koffer holt oder wenn man auf einem DJV Schießstand seine Gewehrriemen nicht abmontiert. 

 

Es ist völlig egal ob jemand den Umgang mit der Waffe als Soldat, Beamter, Sportschütze oder Jäger gelernt hat. Jeder davon kann sicher mit Waffen umgehen. Das was ein Anderer nun als "Sicherheitsverstoß" empfindet ist meist keiner, sondern es entspricht lediglich nicht den eigenen, selbst gemachten, Regeln. Ich erinnere mich noch an meine Jugend, als ich in meinem 2. Schützenverein war (inzwischen bin ich in sehr vielen Vereinen gewesen), wie ein Kamerad eine fremde Pistole aus dessen Koffer nimmt und ohne den Ladezustand zu kennen den Abzug ausprobiert. Und genau Dieser war einer der immer über Jäger und deren Umgang mit Waffen gelästert hat...

 

Für mich ist die Sicherheit im Umgang mit Schusswaffen relativ einfach erklärt:

1. Finger weg vom Abzug!

2. Halte die Waffe in eine sichere Richtung!

3. Kenne den Ladezustand der Waffe!

 

Wenn man das beherzigt kann nichts passieren. Und wenn man jahrelang sehr viel Umgang mit Waffen hat wird einem doch das Ein oder Andere passieren das nicht sein sollte. Aber wenn ihr euch streng an die drei Punkte haltet kann nichts passieren. Sollte es soweit kommen, dass sich "ein Schuss löst" wird dieser dann nämlich folgenlos im Boden landen.

Soll ich hier etwas von Schießunfällen erzählen??? Ich will es eigentlich nicht, aber vermutlich ist es besser wenn ich ein paar Fälle erzähle:

-Da war dieser Soldaten, er war Feldwebel und vermutlich einer der besten Soldaten meines Bataillons. Er vergaß, dass sein G36 bei einer Gefechtsübung scharf geladen war (und nicht mit Platzpatronen) und schoss seinem besten Freund in den Rücken. Die Kugel trat an der Brust wieder aus. Er überlebte schwer verletzt. Derartige Übungen mit scharfen Waffen haben wir sehr oft gemacht, bei dieser wurde aber alles sehr schlecht geplant.

 

-Ein Unteroffizier meines Bataillons, er war etwas dumm und ein Angeber, meinte er müsste während der Wache mit der P8 rum Spielen. Das Resultat seiner Spielerei landete im Bein seines Untergebenen, mit etwa 400m/s.

 

-Tragt niemals eine durchgeladene Glock ohne Holster! Ich sage das nicht ohne Grund. Ich habe genau das schon mehrfach bei Jägern gesehen! Und eine geladene Glock muss sehr vorsichtig geholstert werden, ein kleiner Bändel der Jacke im Abzug reicht aus um Unheil anzurichten. Nicht ohne Grund sind für den privaten Gebrauch in den USA Sicherungshebel wieder in Mode gekommen.

 

-Ein Hauptgefreiter meiner Gruppe absolvierte mit mir eine Waldkampfbahn. Nach dem Schießen "entluden" wir unsere Waffen die mit PT-Munition geladen waren. Dann krachte es neben mir und das Plastikgeschoss schlug mit etwa 1000m/s neben meinem Fuß im Waldboden ein. Er beherzigte wenigstens meine Nr. 2 und ich ging gesund nach Hause.

 

-Eine Kollegin (dick und unwillig) zog ihre Pistole im Schießkino. Sie zog so heftig und hielt die Pistole so labbrig, dass die Pistole im hohen Bogen durch die Luft flog.... und vor meinen Füßen auf dem Boden aufschlug! Fazit: Herr Heckler und Herr Koch waren zwei sehr schlaue Männer die eine großartige Firma gegründet haben mit sehr hochwertigen Produkten die auch einen harten Aufschlag ohne Schusslöser überstehen. Ich ging gesund nach Hause.

 

-Mir sind mehrere Fälle bekannt, wo beim Entladen die Patrone nicht aus der MP5 ausgeworfen wurde. Kontrolliert immer, ob die Patrone auch wirklich raus kommt. Ein Kollege hat bei so einem Fall in den Tank unseres BMW geschossen und es lief Diesel aus.


Sicherheitsfahnen für Schusswaffen       (Safety Flag)

(Quelle: https://qph.fs.quoracdn.net/main-qimg-eef07836683b311c7c19f0cc1814b822)

Sind dir in den Medien schon mal die Sicherheitsfahnen an den Schusswaffen von Einsatzkräften aufgefallen? Meist sind sie in Israel zu sehen. Diese Plastikteile bekommt man für wenige Euro und sie zeigen auf einfache Weise an, dass sich keine Patrone im Lager einer Schusswaffe befindet. Viele werden gleich aufschreien, dass das Unsinn wäre, weil die Waffen dann ja nicht so schnell eingesetzt werden können. Aber auch meine Erfahrung zeigt mir, dass Schussunfälle wesentlich häufiger vorkommen, als Notwehrsituationen, in denen die Waffe gebraucht wird. Dabei spielen aber noch weitere Faktoren eine Rolle. Sie werden meist nur bei Langwaffen eingesetzt. Auch mir ist es schon vereinzelt passiert, dass sich der Sicherungshebel von alleine verstellt, wenn ich die Waffe z.B. auf dem Rücken getragen habe. Das hier auf dem Foto sind israelische Grenzpolizisten, die auch viel bei Demonstrationen eingesetzt werden. Hierbei muss das Gewehr am Mann sein, wird aber idR. nicht benötigt. Es wäre, in Abwägung der Lage, viel zu gefährlich diese Waffen immer durchgeladen zu tragen. Und durch eine Sicherheitsfahne kann der jeweilige Vorgesetzte immer sofort den Ladezustand der Waffen sehen, ohne das erst kontrollieren zu müssen. Und die Untergebenen fühlen sich so auch nicht unnötig in der Öffentlichkeit vorgeführt. In Israel nehmen die Wehrpflichtigen (Soldaten oder Grenzpolizisten) an Wochenenden ihre Gewehre meist mit nach Hause. Mit den Sicherheitsfahnen können auch die anderen Fahrgäste in Bahn und Bus sofort sehen, dass die Waffen neben ihnen sicher sind.

Beim bewaffneten Objektschutz z.B. werden Schusswaffen idR. mehrmals täglich weitergegeben und dabei wird der Ladezustand überprüft. Diese Vielzahl von Ladetätigkeiten bringt schlichtweg ein gewisses Risiko. Dabei ist es auch unerheblich, ob es bei Behörden ist, dem Militär, oder bei privaten Sicherheitsdiensten ist. Mir ist z.B. eine sehr große Sicherheitsfirma bekannt, in der die Mitarbeiter ihre Selbstladepistolen nicht durchladen dürfen und die Magazine immer mit 10 Schuss geladen sind. Das kommt daher, dass die Firma hauptsächlich schlecht qualifiziertes Personal einstellt und es darum geht, Mindeststandards zu erfüllen und damit Geld zu erwirtschaften. Solche Firmen beschaffen oft auch Revolver, weil es damit erheblich weniger Schussunfälle gibt. Bei einer anderen Firma, deren Objektschutzkräfte ich mal besucht habe, waren nicht nur die Pistolen immer durchgeladen, sie verfügten auch über Sondergenehmigungen für verbotene Laservisiere, Titanhelme und ballistische Schilder. Sie waren erheblich besser ausgerüstet als die dortige Landespolizei. Ihr Schutzobjekt war aber natürlich auch entsprechend gefährdet.

 

Ich würde euch das alles aber nicht erzählen, wenn man dabei nicht auch etwas praktisches lernen kann. Denn in Israel verfügt man über viel Erfahrung, von der man versuchen sollte, so viel wie möglich mitzunehmen (hier gehts nicht um Politik!). Die Israelis befestigten ihre Sicherheitsfahnen sehr clever mit Gummibändern, die beim Durchladen automatisch raus fliegen (HIER im Detail zu sehen, bei min 1:50).

In Israel hat man die Situation, dass eine große Zahl an Bürgern bewaffnet werden muss. Und durch das "Unterladen" der Waffen schafft man das, ohne viele Unfälle. Ihr habt vielleicht auch mal gesehen, dass in Israel die Pistolen oft erst nach dem Ziehen durchgeladen werden. Das hat auch genau damit zu tun. Ich finde dieses einfache System ziemlich genial und vielleicht kann es dem Ein oder Anderen ja ebenfalls nutzen. Teilweise werden dort die Bänder auch hinten am Durchladehebel befestigt.

In Israel werden die Sicherheitsfahnen ("Saftyflags") mit einem Gummiband an der Waffe befestigt. Beim Durchladen fliegen sie automatisch raus.
In Israel werden die Sicherheitsfahnen ("Saftyflags") mit einem Gummiband an der Waffe befestigt. Beim Durchladen fliegen sie automatisch raus.

Falls einer von Euch weiß, warum seit kurzem eines der beiden Pistolen Magazin bei einigen Magav Mitgliedern einen orangenen Boden hat, würde ich mich über eine Info sehr freuen. Aber bitte nur, wenn Ihr es wirklich genau wisst. Ich selber konnte es, trotz einiger Recherchen, nicht heraus finden.

 

Quelle: https://www.timesofisrael.com/arab-israelis-partner-with-police-idf-to-avert-ramadan-coronavirus-surge/


Sportschütze oder Jäger werden?

Ihr wollt "Schütze" werden und fragt Euch auf welchem Weg das am besten ist? Diese Antwort ist ganz einfach: Macht den Jagdschein! Denn auch als Jäger kann man "jagdliches Übungsschießen" durchführen. Als Sportschütze unterliegt man seehr vielen Regularien. Immer wenn die Politik etwas gegen privaten Waffenbesitz unternehmen will hacken sie auf den Sportschützen rum. Das hat unterschiedliche Gründe, z.B. auch, dass viele Politiker selber Jäger sind. Die Privilegien die Jäger gegenüber den Sportschützen haben sind so viele, dass ich sie hier wirklich nicht auflisten will. Aber zur Verdeutlichung:

-Keine zusätzliche Bedürfnisprüfung für Kurzwaffen und Halbautomaten durch den Sportschützenverband (HIER erzähle ich mehr dazu).

-Verteidiungschießen darf trainiert werden (HIER hab ich dazu schon was erklärt)

-Die gekauften Waffen müssen in ihrer Bauart nicht einer Sportordnung entsprechen.

-Kein Regelbedürfnis von nur 3 Halbautomaten.

-Keine Mindestlauflänge bei Kurzwaffen.

-Kein "kleiner Anscheinsparagraph" (Jäger dürfen z.B. eine halbautomatische UZI kaufen).

-Das jagdliche Übungsschießen muss nicht nach den Regeln einer Sportordnung erfolgen.

-Jäger müssen nicht 12 Mal pro Jahr Schießen nachweisen.

Und ich könnte hier noch so viel mehr auflisten...

 

Ein Freund beim Schießen des Heckler & Koch HK 243 Halbautomaten. Das vollautomatische G36 und das zivile HK 243 sind beides tolle Waffen. Ich habe mit dem G36 sehr umfangreiche praktische und eigene Erfahrungen. Daher sage ich allen, die die Behauptungen über angebliche Mängel des G36 glauben: Ich verbürge mich für die Treffsicherheit des G36 in heiß geschossenem Zustand!

Für alle denen ein echtes Arctic Warefare zu teuer ist. Das Remington 700 AICS von AI.
Für alle denen ein echtes Arctic Warefare zu teuer ist. Das Remington 700 AICS von AI.

5 Schuss auf 100m die Freude machen. Aber es bedarf schon einiger Mühe um so etwas mit einem Remington 700 AICS zu schaffen. 

Waffensachverständiger oder Waffenhändler werden?

Ich habe HIER schon sehr ausführlich dargelegt, wie man Waffensammler wird und sage auch etwas dazu, wie man Sachverständiger für Schusswaffen wird. Darauf will ich hier gar nicht näher eingehen. Aber ich werde so oft auf meine Sachverständigen WBK angesprochen, weil Viele an so einer Erlaubnis Interesse haben. Ihr müsst erst Mal bedenken, dass es in Deutschland etwa 10.000 WBKs für Waffensammler gibt, aber nur 200 für Sachverständige. Das kommt daher, dass eigentlich fast jeder WBK Inhaber auch Sammler werden kann, dafür braucht er nur ein anständiges Gutachten. Das Bedürfnis für eine Sachverständigen WBK ist aber erheblich schwerer zu begründen. Das wird sehr streng geprüft und die Behörden setzen einen engen Maßstab an. Oft ist es sogar recht egal, was in den Anträgen drin steht, die meisten Antragsteller können dieses Bedürfnis, aufgrund ihrer persönlichen und beruflichen Umstände, überhaupt nicht begründen.

Daher mein Tipp: Lege die Fachkundeprüfung für den Waffenhandel ab und beantrage lieber eine Waffenhandelslizenz. Dafür muss man kein Bedürfnis aufwendig begründen, dass die Behörden dann vielleicht einfach nicht anerkennt. Ihr müsst nur die Prüfung ablegen, die natürlich nicht ganz einfach ist. Aber auch diese Prüfung haben schon Menschen bestanden, die vermutlich "dümmer waren als Du"!

Ich kenne viele kleine Waffenhändler, die den Handel nur als Hobby betreiben, aus ihrem Keller heraus und übers Internet. Sie haben damit viel Freude und verdienen sich ein bisschen Geld nebenher. Natürlich unterscheiden sich beide Erlaubnisse in vielen Punkten und man kann seine Erlaubnis auch nicht blindlings Zweck entfremden. Die Behörde hat einem die Erlaubnis ja für spezielle Zwecke ausgestellt. Aber auch ein Waffenhändler kann seinen lagernden Waffenbestand auf bestimmte Schwerpunkte legen und sich z.B. auch auf den Handel mit "Deutschen Armeewaffen" spezialisieren. Noch dazu muss er nicht dauernd für Einträge zur Behörde rennen und dort auch noch Gebühren bezahlen. Das Problem der sicheren Aufbewahrung der Waffen ist meist für den Sachverständigen und den Händler gleich. 

 

Der private Waffenbesitz ist inzwischen dermaßen überreguliert, dass viele den Jagdschein nur als "einfachere" Alternative zur Sportschützen WBK machen. Und genau so wird es vermutlich auch in Zukunft vermehrt dazu führen, dass einige eine Waffenhandelslizens beantragen, nur weil es eine Alternative zur Sammler WBK sein kann. Vor allem dann, wenn sich der jeweilige Sachbearbeiter bei einem gewünschten Sammelthema und dem Gutachten quer stellt.

"In der Schweiz gehen die Uhren anders..."

Scharfe Panzerfaust im Schaufenster eines schweizer Waffenhändlers ("Raketenrohr 58"). 

Hier ist ein besseres Foto, des Raketenrohrs 58. Diese Panzerfaust war in der Lage etwa 30cm Panzerstahl zu durchdringen.
Hier ist ein besseres Foto, des Raketenrohrs 58. Diese Panzerfaust war in der Lage etwa 30cm Panzerstahl zu durchdringen.

Waffen zur Verteidigung

Als das bundeseinheitliche Waffenrecht im Jahr 1972 erlassen wurde fand sich darin bereits die Formulierung "wesentlich mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf Leib und Leben gefährdet", um ein Bedürfnis für einen Waffenschein begründen zu können. Damit stellte die Politik klar, dass die Allgemeinheit kein Recht auf bewaffneten Selbstschutz haben soll. Diese sehr wenigen Wort sagen sehr viel über das deutsche Waffenrecht und dessen Sinn aus und sind eine der wichtigsten Grundlagen davon.

 

Wenn man zu den sehr wenigen gefährdeten Personen noch die Sicherheitsdienstleister und die vielen behördlich bewaffneten Personen zählt, sind das aber tausende Berechtigte die Waffen führen dürfen. Für diese "Berechtigten", und natürlich auch alle anderen Interessierten, habe ich meinen Bericht "scharfe Waffen mit Waffenschein führen" geschrieben.

Mein treuer Begleiter seit vielen Jahren ist die Walther PPS (Generation 1) in 9mm Para. Das ist eine der besten Waffen die es auf dem deutschen Markt zur Selbstverteidigung gibt. Daneben ist ein Blade-Tec Nano IWB Holster.


Waffen als Werkzeug

OA-15 Black Label mit Stalon Whisper Schalldämpfer und Trijicon ACOG. Die Waffe ist auch für die Jagd sehr gut, aber auf Waldbesucher wirkt so eine Waffe unpassend. Ich habe auf der Jagd meist Kipplaufwaffen dabei.
OA-15 Black Label mit Stalon Whisper Schalldämpfer und Trijicon ACOG. Die Waffe ist auch für die Jagd sehr gut, aber auf Waldbesucher wirkt so eine Waffe unpassend. Ich habe auf der Jagd meist Kipplaufwaffen dabei.
Mein Trijicon ACOG ist noch von einer früheren Serie die auch in großen Mengen von der US Army gekauft wurde.
Mein Trijicon ACOG ist noch von einer früheren Serie die auch in großen Mengen von der US Army gekauft wurde.

Mein Oberland Arms Black Label OA-15 ist ja recht weit verbreitet. Aber meinen ziviler Galil Halbautomat "Hadar II" in .308 Win. sieht man nicht oft.

Hier erkläre ich etwas über Waffen zum Jagdschutz.

Meine Glock 17, die ich aus Überzeugung wieder verkauft habe. Ob es heute noch Sinn macht eine Glock zu kaufen? HIER hab ich was dazu geschrieben. Denn ich würde garantiert keine mehr kaufen. Ich halte sie für veraltet und gefährlich.


Waffen mit Geschichte

 

 

Viele Waffen haben eine Geschichte zu erzählen. Wie man Waffensammler wird, erkäre ich HIER.

Die FN 1900 ist eine der wichtigsten Pistolen überhaupt, in der Geschichte der Waffentechnik. Seltsamerweise ist sie bei Schützen wenig bekannt.

Diese hier, aus meiner Sammlung, wurde etwa 1906 gebaut und beim "Königlichen Polizei Präsidium Berlin" eingesetzt.

Von Sammlern werden leider derartige deutsche Waffen aus der Zeit der 60er und 70er Jahre sehr wenig beachtet. Jeder zweite Waffensammler hat "deutsche Armeewaffen" vorne auf seiner roten WBK stehen. Das ist ein sehr dankbares Thema, aber es ist bis zum letzen Winkel erforscht und durchgekaut...

 

Der Astra Police Revolver kann durch die Wechseltrommel .357 Magnum, .38 Special und 9mm Para verschießen. Interessant an dem Astra Revolver ist z.B. auch, seine Vorrichtung im Griff zum Einstellen der Schlagfederkraft.

Technisch und geschichtlich sehr interessant sind z.B. auch diese Waffen der Stay Behind Organisation "P26". Gerüchten zu Folge war das deutsche Gegenstück mit H&K VP70 Pistolen ausgestattet.
Technisch und geschichtlich sehr interessant sind z.B. auch diese Waffen der Stay Behind Organisation "P26". Gerüchten zu Folge war das deutsche Gegenstück mit H&K VP70 Pistolen ausgestattet.
Beim Film München geht es um Mossad Agenten die für das Olympia Attentat Rache nehmen. Rechts ist meine Beretta 71 im Kaliber .22lfB.
Beim Film München geht es um Mossad Agenten die für das Olympia Attentat Rache nehmen. Rechts ist meine Beretta 71 im Kaliber .22lfB.

Die Beretta 71 verschießt Kleinkaliberpatronen und war bei Geheimdiensten sehr beliebt. Die Munition war in den 70er Jahren fast überall frei verkäuflich, die Pistole ist auch mit Schalldämpfer sehr zuverlässig und sie lässt sich im Deutschuss besser Schießen als viele moderne Waffen. Wer den Film "München" anschaut sollte bei der Mordszene im Treppenhaus gut aufpassen. Die Mossad Agenten schießen mit Beretta 92 in 9mm die es damals noch gar nicht gab. Als wenige Minuten später ein anderer Agent zum Tatort kommt um nach dem Opfer zu sehen hebt er eine Kleinkaliber Hülse aus der Milchpfütze auf. Das ist eine Anspielung auf die damals wirklich verwendete Beretta 71.


Fachbücher für Waffensammler

"Jagd ohne Hund ist Schund", sagt man. Darin steckt viel Wahrheit und auch das Waffensammeln ohne Fachliteratur ist Schund (das reim sich halt nur nicht). Ich kenne Waffensammler, die haben viel Geld für Ihre Waffen ausgegeben. Mir fallen gleich mehrere, mit dem Standartthema "Deutsche Armeewaffen" ein, die über 10.000 Euro in ihre Waffen gesteckt haben, aber nicht mal einige hundert Euro für das Standartwerk dazu ausgeben wollen. Ich verstehe ja, dass man nicht 300-400 Euro für das Buch Axis Pistols bezahlen will. Oder 200 Euro für "Central Power Pistols". Aber wenigstens die Vernunft sollte einen dennoch motivieren das Geld zu investieren. Und ich will Euch hier nun zeigen, was für Informationen man aus guten Fachbüchern bekommt. Ich bin z.B. stolzer Besitzer des Buches "Die Erzeugnisse der Erfurter Maschinenfabrik". Der Autor, Holger Schlemeier, verdient meinen ganzen Respekt für dieses Werk. Er hat allein, und ohne Unterstützung von Firmen, ein Standartwerk über einen nicht mehr existenten Waffenhersteller geschrieben. Einen winzig kleinen Teil habe ich auch zu diesem Buch beigetragen, aber nur einen so kleinen, dass nicht mal der Autor davon weiß. Ich habe nämlich den Vorbesitzer, einer der im Buch abgebildeten extrem seltenen Pistolen, motiviert diese Waffe zu verkaufen. Ein weiteres Standartwerk, von dem ich stolzer Besitzer bin, ist "German Flare Pistols and Signal Ammunition" von Lorenz Scheit. Wenn ich mich noch richtig erinnere, bin ich dem Autor sogar mal bei einer Waffenauktion begegnet. Dass einzelne Sammler ein derartiges Wissen zusammentragen ist mit den 80-150 Euro, die solche Bücher kosten, eigentlich kaum genug bezahlt. Diese Waffensammler tun etwas ganz Entscheidendes, sie geben ihr gesammeltes Wissen weiter und tragen erheblich zur Erforschung dieser Themen bei. Es gibt nämlich auch viele Waffensammler, die ganze Tresorräume füllen und nicht bereit sind etwas von ihrem Wissen mit Anderen zu teilen. Und das finde ich doch sehr schade.

Meine Mauser HSc hier ist eine zivile Waffe. Sie werden auch "wartime commercial" genannt. Gerade diese Waffen werden oft nachträglich mit Wehrmachtsabnahmen gefälscht, um mehr Geld dafür zu bekommen.
Meine Mauser HSc hier ist eine zivile Waffe. Sie werden auch "wartime commercial" genannt. Gerade diese Waffen werden oft nachträglich mit Wehrmachtsabnahmen gefälscht, um mehr Geld dafür zu bekommen.

Meine Mauser HSc hat leider am Zerlegehebel die oft anzutreffenden "Idiotenkratzer". Wo ein Vorbesitzer mit einem falschen Werkzeug an der Pistole rum gepfuscht hat. Sehr häufig findet man diese Kratzer z.B. auch an Tokarev Pistolen.

 

 

Man kann mit dem Standartwerk über die Wehrmachtspistolen, "Axis Pistols", von Jan Still, seine Waffen richtig einordnen und vor allem auch gefälschte Stempel erkennen. Sollte nun z.B. eine Waffe, wie meine HSc, den zivilen Beschussstempel "Adler N" aufweisen und zusätzlich einen WaA, oder einen anderen Wehrmachtsstempel, ist klar, dass man eine Fälschung in der Hand hat. Zur richtigen Einordnung der Waffen ist oft auch die Beschriftung auf dem Verschluss wichtig.

Das Buch Axis Pistols ist sehr selten und wurde nur in kleinen Auflagen gedruckt. Meines hat eine laufende Nummer im niedrigen dreistelligen Bereich. Wenn man dann noch überlegt, welches geballte Wissen es enthält, und wie viele Sammler dieser Waffen es weltweit gibt, wird klar warum es so teuer gehandelt wird. Nach einigen Jahren der Suche konnte ich mir, in einer spektakulären "Kommandoaktion", eines für etwa 100 Euro sichern. Üblich sind dafür aber normalerweise Preise von etwa 300 Euro. Wenn man nicht so lange warten will, muss man die Amazonpreise dafür bezahlen, von über 700 Euro.

Meine Dreyse 1907 Pistole im Kaliber 7,65mm habe ich für unter 100 Euro, als "wartime commercial" in einem Auktionshaus erstanden. Lustigerweise wurde dort aber übersehen, dass sie sehr wohl eine authentische Abnahme der Kaiserlichen Armee besitzt.
Meine Dreyse 1907 Pistole im Kaliber 7,65mm habe ich für unter 100 Euro, als "wartime commercial" in einem Auktionshaus erstanden. Lustigerweise wurde dort aber übersehen, dass sie sehr wohl eine authentische Abnahme der Kaiserlichen Armee besitzt.

Das was in den 30er und 40er Jahren die Walther PP, Mauser HSc und Sauer 38 bei den Dienstpistolen war, das waren Anfang des Jahrhunderts die FN 1900 und die Dreyse 1907 Pistole. Gefreut hat mich, als ich die Dreyse Pistole in der Serie "Babylon Berlin", als Dienstwaffe von Kommissar Rath, gesehen habe.

Meine Pistole ist mit ihrer Seriennummer im Bereich der militärisch abgenommenen Versionen. Sie gehört damit ganz klar zu den "Behelfspistolen" der kaiserlichen Armee. Das kann man hier, im Jan Still Buch "Central Power Pistols" sehen.

 

Die Beschriftungen mit den codierten Herstellern und den unterschiedlichen Abnahmestempeln sind teilweise ziemlich kompliziert. Wie hier bei meiner P38. Ob diese auch korrekt sind und was sie genau bedeuten, kann man in solchen Fachbüchern nachlesen. Im Central Power Pistols sind sogar ganze Tabellen, zum Bestimmten der P38 Varianten. Aus anderen Quellen bekommt man kaum solche Informationen.

Meine Wehrmachts P38 stelle ich hier vor (Klick auf das Bild). AC42 bedeuted, dass sie 1942 von Walther gebaut wurde.
Meine Wehrmachts P38 stelle ich hier vor (Klick auf das Bild). AC42 bedeuted, dass sie 1942 von Walther gebaut wurde.