Operation "Südwind"

Der Schwan war am Ufer im Eis festgefroren und zeigte kaum noch Lebenszeichen, weswegen wir von Spaziergängern gerufen wurden.
Der Schwan war am Ufer im Eis festgefroren und zeigte kaum noch Lebenszeichen, weswegen wir von Spaziergängern gerufen wurden.

Als ich beim Schwan eingetroffen bin war das Eis am Ufer geschmolzen. Der Schwan konnte nicht mehr als den Kopf wenige cm weit heben. Er war kurz vor dem Ende. Ich wollte nicht erst eine Flinte holen und ihn noch länger in seinem Todeskampf leiden lassen. So habe ich ihm mit der Pistole einen Fangschuss gegeben. Die Strömung hat ihn gleich weg getrieben. Zu diesem Zeitpunkt breitete sich die Vogelgrippe (H5N8) gerade rapide aus und er war Seuchenverdächtig.

 

Das Veterinäramt hatte keine Möglichkeit das tote Tier zu bergen. Das wusste ich bereits, da ich wenige Wochen zuvor einen andern Schwankadaver geborgen hatte und zur Untersuchung gebracht hatte. Ich vereinbarte mit der Behörde, dass sie den Schwan am Ufer in Empfang nahmen.

Vor dem Ablegen musste wir eine Stunde lang Eis aufschlagen um los rudern zu können. Meine Wildwanne (Mörtelwanne) legten wir mit Schutzfolien aus.
Vor dem Ablegen musste wir eine Stunde lang Eis aufschlagen um los rudern zu können. Meine Wildwanne (Mörtelwanne) legten wir mit Schutzfolien aus.

Wir hatten größere Vorräte an Desinfektionsmittel und Gummihandschuhen dabei. Auch die Bockbüchsflinte nahmen wir mit, schließlich wollte ich nicht noch einen kranken Schwan mit der Pistole erlegen müssen.

Auch unsere Schutzanzüge legten wir vor der Operation an. Mein Kammerad zerstößt hier das Eis hinter dem Boot.
Auch unsere Schutzanzüge legten wir vor der Operation an. Mein Kammerad zerstößt hier das Eis hinter dem Boot.
Wir nähern uns dem verdächtigen Schwan. Jetzt drehten wir bei und legten Handschuhe, Mundschutz und Schutzbrillen an.
Wir nähern uns dem verdächtigen Schwan. Jetzt drehten wir bei und legten Handschuhe, Mundschutz und Schutzbrillen an.
Nun waren wir längsseits zum verdächtigen Schwan. Die Strömung hatte ihn bis an die Eiskante getrieben.
Nun waren wir längsseits zum verdächtigen Schwan. Die Strömung hatte ihn bis an die Eiskante getrieben.
Mein treuer Kammerad der mich schon seit vielen Jahren durch diverse Abenteuer begleitet ;-)
Mein treuer Kammerad der mich schon seit vielen Jahren durch diverse Abenteuer begleitet ;-)
Das ist der Tactical-Dad. Auf dem Foto werde ich gerne von den Kindern Eisbär genannt.
Das ist der Tactical-Dad. Auf dem Foto werde ich gerne von den Kindern Eisbär genannt.

Die ABC-Abwehr Ausbildung die wir beide als Soldaten genossen haben hat uns hier geholfen im Umgang mit der Schutzkleidung und der Bio-Gefahr.

 

Der Schwan wurde von uns doppelt in Säcken verpackt und vom Veterinäramt am Ufer in Empfang genommen. Unser kontaminierte Ausrüstung verpackten wir ebenfalls. Die Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt war dann jedoch ziemlich enttäuschend. Dazu will ich hier aber nichts weiter erzählen.

 

Alle von uns zur Untersuchung gebrachten Schwäne wurden mit negativem Ergebnis getestet. Durch die Erfahrungen anderer Jäger und der Auswertung von Presseberichten brachten wir in Erfahrung, dass das Veterinäramt sowieso nicht mehr unternimmt, im Falle bestätigter Vogelgrippe, als ein Jagdvebot zu erlassen. Wir haben also unseren eigenen Weg gefunden um mit der Meldepflicht von Wildseuchen umzugehen.

 

Unsere Schutzausrüstung hat sich bestens bewährt.
Unsere Schutzausrüstung hat sich bestens bewährt.
Ein weiterer Kadaver eines Schwanes mit Verdacht auf Vogelgrippe.
Ein weiterer Kadaver eines Schwanes mit Verdacht auf Vogelgrippe.