Munition bewirtschaften

WBK pflichtige Waffen lagert man natürlich im Tresor! Für die Aufbewahrung von Munition oder frei verkäuflichen Waffen reicht aber ein IKEA Schlüsselkasten (Medikamentenschrank).
WBK pflichtige Waffen lagert man natürlich im Tresor! Für die Aufbewahrung von Munition oder frei verkäuflichen Waffen reicht aber ein IKEA Schlüsselkasten (Medikamentenschrank).

 

Sportschützen werden mit der Bewirtschaftung ihrer Munition keine sonderlichen Probleme haben. Sie kaufen große Mengen an Munition und bekommen auch aus unterschiedlichen Gründen/Quellen Kleinmengen. Die Munition wird dann meist einfach, nach Kaliber sortiert im Munitionsschrank gelagert. Was man braucht holt man sich vor dem Schießen raus, egal ob es alt oder neu ist.

 

Bei Jägern wird das aber bereits komplizierter. Jäger verfügen meist über Munition mit unterschiedlichen Geschossen eines Kalibers. Gekauft werden eher kleinere Mengen und daher entwickelt sich oft eine bunte Ansammlung von Patronen. Es werden einzelne Patronen mit zur Jagd genommen und dann wieder in den Schrank gelegt. Dazu kommt, dass die Patronen oft härteren Witterungseinflüssen ausgesetzt werden und dennoch immer zuverlässig funktionieren müssen. Wenn man nun nicht bewusst etwas Ordnung hält kann man nach einigen Jahren teure Munition nur noch auf dem Stand verschießen ohne wirklich zu wissen wie die Treffpunktlage sein wird.

Jäger sollten daher immer zwei Schachteln griffbereit im Schrank haben. Eine um nasse oder leicht beschädigte Patronen für den Schießstand abzulegen und zentral zu sammeln. Und eine in die alle losen Patronen abgelegt werden und aus der sie vor der Jagd wieder genommen werden. So verhindert man, dass man jedes Mal neue Patronen aus dem lagernden Bestand nimmt und sie sich im Lauf der Zeit übrall verteilen.

Lagert niemals Patronen in Ledermappen! Die Munition oxidiert dort sehr schnell durch die Gerbsäure.

 

Für taktische Anwender sind andere Dinge wichtig. Was aber auch diese Waffenbesitzer haben sollten ist ein Patronenhalter, oder eine Schachtel, in die man überzählige Patronen ablegen kann. So verschwinden keine einzelnen Patronen die man aus dem Patronenlager repetiert. Und wenn man eine andere Munition in die Magazine läd fliegt die alte Munition auch nicht rum.

 

Benutzt die Ladehilfen, denn die verhindern Beschädigungen an den teuren Einsatzpatronen.
Benutzt die Ladehilfen, denn die verhindern Beschädigungen an den teuren Einsatzpatronen.
Die Halter aus den Munitionsschachteln eignen sich gut um die Patronen griffbereit zu lagern.
Die Halter aus den Munitionsschachteln eignen sich gut um die Patronen griffbereit zu lagern.

Im Laufe der Jahre wird man seine Munition sehr oft laden und entladen. Das führt zu einer Abnutzung. Wenn man keine Ladehilfe verwendet haben die Hülsen sogar sehr schnell Dellen auf der Seite. Durch das Repetieren werden die Rillen abgenutz. Da eine Patrone etwa 1 Euro kostet wird man hier eine sinnvolle Bewirtschaftung betreiben wollen.

Ich habe immer etwa 1/3 meiner Magazine leer. Das verhindert eine permanente Belastung der Magazinlippen und Federn. Und wenn ich die Magazine alle paar Monate umlade kann ich die Munition und die Magazine so auf ihren Zustand prüfen. Beschädigte Patronen sortiere ich hierbei aus. Früher war ich ehrlich gesagt auch ein Anhänger der These, dass die Abnutzung der Magazinfedern ein Mythos ist. Aber ich habe gelernt, dass es sehr wohl dazu kommen kann, dass die Magazinfedern schwächer, und damit unzuverlässig, werden.

Alles was ich aussortiere verpacke ist unverzüglich in gekennzeichnete Schachteln. Nur so weiß ich auch noch nach ein paar Jahren, dass diese Patronen nicht mehr für den Einsatz vorgesehen sind. Für die alten Patronen gibt es zwei Optionen, entweder man verschießt sie auf dem Stand oder man lagert sie für schlechte Zeiten. Wenn man es sich finanziell leisten kann sollte man sie auf alle Fälle verschießen.

 

Man spart viel Geld, wenn man Ordnung bei seiner Munition hält!

 

 

Ob man in seiner Freizeit Dienstmunition verwendet hängt natürlich hauptsächlich davon ab was die eigene Dienstvorschrift dazu sagt. Vermutlich wird sie nichts dazu sagen. Dann sollte man überlegen ob man eher mit einem außerdienstlichen Einschreiten rechnet oder mit einem Angriff auf sich. Beim Einschreiten ist Dienstmunition aufgrund der sichereren Rechtsgrundlage immer besser. Bei Angriffen wird man mit der privaten Munition aus taktischer Sicht besser da stehen, da diese eine größere "Stoppwirkung" hat. Die Einsatzmunition bietet eigentlich nur beim Durchschießen von Hindernissen und dem Zerschießen von Autoreifen Vorteile.

Das oben sind zwei Patronen nach etwa 2 Jahren regelmäßigem Führen. Natürlich funktionieren sie noch, aber will man sein Leben darauf verwetten...?
Das oben sind zwei Patronen nach etwa 2 Jahren regelmäßigem Führen. Natürlich funktionieren sie noch, aber will man sein Leben darauf verwetten...?

Meine .223 Munition lager ich auf Ladestreifen "Stripper Clips" in Bandoliers die wiederum in Luftdichten Munitionskisten sind. Mann kann sich ein Bandolier einfach umhängen und die Munition mit den beiliedenden Ladestreifenadaptern auch feldmäßig recht schnell laden.

Für den Alltag eignet sich das "StripLULA" bestens. Ich verwende es seit Jahren. Das Laden der Magazine geht mit oder ohne Ladestreifen sehr schnell und munitionsschonend. 

 

Nachtrag vom April 2018: Bedenkt beim Striplula aber, dass es mittlerweile zwei Generationen gibt. Ich besitze das der 1. Generation. Die Neueren sind auch für die Kunststoffladestreifen der schweizer Armee und von GECO geeignet. Und natürlich solltet Ihr die Moderneren kaufen. Diese Innovation haben wir übrigens dem Chef von Oberland Arms zu verdanken.

.223 Munition auf Ladestreifen in Bandoliers gelagert und in einer Munitionskiste wasser- und luftdicht verpackt. .
.223 Munition auf Ladestreifen in Bandoliers gelagert und in einer Munitionskiste wasser- und luftdicht verpackt. .
Verwendet zum Lagern die Schutzkappen der Kunststoffmagazine, sie verhindern das Eindringen von Staub und schonen die Magazinlippen. Ich lade immer etwa 2 Patronen weniger, was auch die Magazine schont.
Verwendet zum Lagern die Schutzkappen der Kunststoffmagazine, sie verhindern das Eindringen von Staub und schonen die Magazinlippen. Ich lade immer etwa 2 Patronen weniger, was auch die Magazine schont.

Behörliche oder militärische Anwender können als vorletzte Patrone evtl. eine Leuchtspurpatrone laden. So hat man eine Chance zum perfekten Zeitpunkt einen "taktischen Magazinwechsel" durchzuführen. Man muss dabei lediglich das Magazin wechseln und ist dabei mit einer Patrone im Lager noch schussbereit, während dem Nachladen. Die Betätigung des Verschlussfangs muss dabei auch nicht durchgeführt werden.

 

Das selbe Prinzip kann auch bei CO2 Gummigeschosswaffen mit großem Magazin verwendet werden. Bei Pepperball oder FN Werfern kann als letzte Kugel z.B. eine Paintball- oder Powderballkugel geladen werden.

Laden der AR-15 Magazine mit StipLULA und Ladestreifen
Laden der AR-15 Magazine mit StipLULA und Ladestreifen
Laden der AR-15 Magazine mit StipLULA und Ladestreifen
Laden der AR-15 Magazine mit StipLULA und Ladestreifen
Man muss mit dem StripLULA lediglich nach rechts und links "wackeln" und die Patronen fallen nach unten in sek. raus.
Man muss mit dem StripLULA lediglich nach rechts und links "wackeln" und die Patronen fallen nach unten in sek. raus.

In meiner Soldatenzeit habe ich immer meine Patronen in meine Feldmütze entladen. Und auch heute noch lege ich mir zum Enladen immer eine Mütze drunter.

 

 

AR-15 Magazine pflegen, prüfen, nutzen und wertschätzen

Denn sie werden jetzt "unersetzlich"!

Über das neue Waffenrecht von 2020 zu jammern habe ich nicht vor. Ich habe auch nicht vor, Euch zu erklären wie unsinnig fast alles daraus ist, denn das machen Andere schon genug. Denn wenn jemand meint mit einem Verbot großer Magazine könnte man für öffentliche Sicherheit sorgen hat er vieles nicht verstanden.

 

Es ist jetzt so, dass wir mit unseren Altbeständen an Magazinen auskommen müssen und bald eben keine Neuen mehr (> 10 Schuss) bekommen. Also wird es Zeit sich mehr Gedanken darüber zu machen wie wir sie pflegen, lagern, nutzen usw. Wer sich nicht rechtzeitig seinen Altbestand gekauft hat wird sich in der Zukunft ziemlich ärgern. Wer sich 2019 noch gefragt hat, ob er 30 Euro für ein Magazin ausgeben soll, würde im Jahr 2040 vermutlich sehr dankbar 300 Euro dafür bezahlen. Aus diesem Grund habe ich sogar ein paar Magazine für Waffen gekauft, die ich überhaupt nicht besitze, aber mir vielleicht in Zukunft mal kaufen will.

Links ist ein europäisches STANAG Magazin. Das zweite von links ist ein sehr altes Colt AR15 Magazin, mit weit offen liegenden Magazinlippen. Rechts daneben ein wesentlich besseres US Army M16 30 Schuss Magazin und ein OA-15 30er.
Links ist ein europäisches STANAG Magazin. Das zweite von links ist ein sehr altes Colt AR15 Magazin, mit weit offen liegenden Magazinlippen. Rechts daneben ein wesentlich besseres US Army M16 30 Schuss Magazin und ein OA-15 30er.

Das links ist das Magazin von meinem Cetme L, und auch dieses ist in einem AR-15 verwendbar. Möglich macht das die Nato-STANAG Norm ( "Standardization Agreement"). Mit dem Foto oben will ich aber etwas Anderes zeigen, es bestehen erhebliche Qualitätsunterschiede bei Magazinen. Und man kann bei den unterschiedlichen Bauarten der Magazinlippen gleich erkennen welche langlebig sind, und welche sich sehr schnell verformen können.

Über die Qualität und Zuverlässigkeit von Magazinen wurde schon viel geschrieben. Klar, Stahlmagzine sind schwerer und stabiler als welche aus Alu usw. Aber wenn ein Blechmagazin, egal aus welchem Metall, eine Delle abbekommt, muss schon mit Störungen gerechnet werden. Über die modernen Polymermagazine dagegen, kann man auch mit einem Geländewagen fahren, und sie werden weiterhin funktionieren.

Ein Vorteil von Alumagazinen wäre jetzt, dass der wichtige Magazinkörper nicht rosten kann, sondern nur die wiederbeschaffbare Magazinfeder.

Das hier links sind ein Alumagazin der US Army (Leergewicht 115g) und ein Stahlmagazin von H&K (Leergewicht 252g). Obwohl das H&K Magazin recht neu ist, hat es schon zwei Roststellen. Zweifellos ist das H&K Magazin aber erheblich besser und hochwertiger.

Gute Magazine - schlechte Magazine

30 Schuss Magazine für AR-15 Gewehre von Heckler & Koch, dem US Militär, Schmeisser, Magpul, Hera Arms und Oberland Arms.
30 Schuss Magazine für AR-15 Gewehre von Heckler & Koch, dem US Militär, Schmeisser, Magpul, Hera Arms und Oberland Arms.

Foto links: Das unbrauchbare Hera Arms Magazin mit einem kilometerweit reflektierenden Sichtfenster, das gleichzeitig als Sollbruchstelle am Magazinkörper wirkt. Es besitzt dort auch zwei Löcher an denen Schmutz eindringen kann.

 

Foto links: Die Zubringer der Hera Arms Magazine klemmen alle und immer. Zusätzlich sind die Magazinfedern alle schief montiert, wie man unten an den Magazinböden sieht.

 

 

 

Mein OA-15 funktioniert immer, das ist mein Fazit nach einigen Jahren intensiver Nutzung. Und die damals mitgekauften Oberland Arms Magazine haben mich niemals Zweifel an deren Qualität aufkommen lassen. Über die Qualität von Magazinen macht man sich halt so lange keine Gedanken, bis man irgendwann richtig schlechte erwischt. So ging es auch mir, bis ich mir den Dreck von Hera Arms gekauft hatte. Gerade bei AR-15 Magazinen ist der Markt riesig. Derzeit setzen Magpul und Oberland-Arms mit ihren Magazinen den Standard. Bedenkt bei meinem Foto oben, dass fast alle Hersteller unterschiedliche Generationen ihrer Magazine haben, die dann auch alle etwas anders aussehen. H&K fertigt z.B. auch Kunststoffmagazine. In dieser Sammlung fehlen eigentlich nur noch zwei wichtige Magazine, die von Lancer aus einer Polymer und Stahl Kombination und die von von ProMag mit Rollen am Zubringer.

Als ich einige der Hera Arms Magazine, aus unterschiedlichen Fertigungsserien, bekommen habe war ich entsetzt, was für einen unbrauchbaren Mist eine deutsche Firma produzieren kann. Ich war so sauer, dass ich darüber eigentlich einen umfangreichen Bericht schreiben wollte. Das werde ich aber nicht machen, sondern Euch nur kurz daran zeigen, dass es erhebliche Qualitätsunterschiede bei den Magazinen gibt. Bei den Hera Arms Magazinen ist deutlich zu erkennen, dass es bei deren Entwicklung lediglich um ein "cooles" Aussehen gegangen ist, dass keine beruflichen Waffenträger bei der Entwicklung mitgewirkt haben und dass vermutlich keine Qualitätskontrolle statt gefunden hat.

(Foto links: man muss nicht in der HTL-Ferlach Waffentechnik studiert haben um zu sehen, dass mit den Hera Arms Magazinen etwas ganz und gar nicht stimmt...)

Habt Ihr schon mal einen "anti-tilt" Zubringer gesehen, der sofort verklemmt wenn man ihn runter drückt? Nein, dann nehmt mal ein Hera Arms Magazin in die Hand. Sogar wenn man den Magzinboden entfernt klemmen die Zubringer und man muss sie aus dem Magazin raus ziehen. So weich wie der Kunststoff dieser Magazine ist, und so labbrig die Magazinlippen sind, könnte ich sie mir lediglich in einer Nerf Gun vorstellen. Und es gäbe noch so viel mehr über diese Magazine zu sagen....

Das in der Mitte ist einer der bekannten "anti-tilt Follower". Er ist so lange, dass er nicht im Magazin kippen kann. Das rechts ist ein ziemlich alter Follower der US Army.
Das in der Mitte ist einer der bekannten "anti-tilt Follower". Er ist so lange, dass er nicht im Magazin kippen kann. Das rechts ist ein ziemlich alter Follower der US Army.

Da man bald nicht mehr so einfach neue Magazine kaufen kann, muss man mit dem auskommen, was man hat. Wer so alte Magazine hat (das hier rechts im Bild ist etwa 40 Jahre alt) kann versuchen modernere Zubringer dafür zu finden. Z.B. die "Magpul Follower" gibt es auch einzeln im Handel, um seine alten Magazine nachzurüsten. Von Magpul gibt es auch die "L-Plate" zum Aufrüsten alter Magazine, die Stöße abpuffert. Zubringer für AR-15 gibt es viele. Das US Militär kennzeichnete die unterschiedlichen Generationen der Magazine mit unterschiedlichen Farben der Zubringer. Der Vorteil dabei ist auch, dass man am farbiger Zubringer schnell ein leeres Magazin erkennt, auch bei offenem Verschluss. Behördenmagazine bekommen daher meist rote Zubringer und militärische welche in gedeckten Farben (aber eben kaum noch schwarz).

Alleine die Farben der Zubringer sagt nicht viel aus, teilweise sind das nur welche in der alten Form, die lediglich mit Teflon beschichtet sind (meist in grün). Meist sind beige und orangene mit "anti-tilt" Zubringern.

Man sollte also darauf achten, dass sie vorne und hinten verlängert sind (wie bei dem oberen Bild in der Mitte). Bei Magazinen aus dem 2. Weltkrieg ist es mir auch schon selber passiert, dass sich die Zubringer so verklemmt hatten, dass nichts mehr ging. Bei modernen aber ehrlich gesagt noch nie. Und auch meine alten AR-15 Magazine hatten noch nie eine Störung. Abgesehen von den Stahlhülsen, die ich nie wieder in meinem OA-15 verwenden werde, hatte ich mit diesem extrem guten Gewehr noch nie eine Störung. Völlig unzweifelhaft sind die modernen anti-tilt Zubringer besser als die alten, aber durch die großen Oberflächen, die dort aneinander reiben, können sie sich auch leichter mit Schmutz festsetzen. Vor allem wenn sie lange nicht gereinigt werden, oder Öl in den Magazingehäusen verharzt.

Die Position der ersten Patrone ist je nach Waffe wichtig. Denn bei einem G3 mit Rollenverschluss kann man nicht so einfach den Verschluss etwas zurück ziehen um den Ladezustand zu prüfen. Die Position der obersten Patrone zeigt einem bei solchen Waffen aber an, ob richtig zugeführt wurde.

Magazine prüfen

Früher hätte ich Euch geraten unzuverlässige, oder kaputte Magazine zu entsorgen, sie haben schließlich nur etwa 20 Euro / Stück gekostet. Aber wer seinen legalen Altbesitz jetzt entsorgt bekommt keinen Ersatz mehr. Überprüfe regelmäßig die Funktion aller Magazine. Nur so kann man Fehlerquellen vorzeitig erkennen, weiteren Schäden vorbeugen und auch leichter die Ursachen für Beschädigungen finden.

Prüfe ob sie in leerem Zustand problemlos bei offenem Verschluss ausgeworfen werden und prüfe ob sie voll geladen bei geschlossenem Verschluss einrasten und ausgeworfen werden (ich spreche hier hauptsächlich von AR-15 Gewehren). Nur wenn das alles funktioniert ist auch ein schneller Magazinwechsel gewährleistet. Gerade bei einem voll geladenen Magazin merkt man, wie schwer diese teilweise in der Waffe arretieren. Aus diesem Grund wurden die H&K Magazine für AR-15 Gewehre etwas verlängert, um auch bei 30 geladenen Patronen noch zuverlässig zu funktionieren.

Schau Dir ganz genau die Magazinlippen an, ob dort Verformungen oder Risse sind. Wenn das der Fall ist sollte das Magazin markiert und separat gelagert werden. Für die Zuverlässigkeit sind solche Teile wie die Zuführrampe und die Magazinlippen entscheidend.

Drücke Blechmagazine seitlich zusammen um zu prüfen ob sich Schweißpunkte gelöst haben.

Wenn das Magazin voll geladen ist und man es mit dem Rücken aufklopft, dürfen sich keine Patronen lösen. Es gibt auch eine Magazinlippen-Lehre, aber ich persönlich hatte noch nie Bedarf für so etwas.

 

Schone deinen Altbestand:

Evtl. kannst Du am Magazinboden etwas als Puffer befestigen, damit sie nicht so hart auf den Boden fallen. Z.B. die Magpuls oder etwas Panzertape.

Kaufe Dir bald 10 Schuss Magazine und benutze sie so oft wie möglich. So schonst du deinen Altbesitz.

Wenn du volle Magazine lagerst, lade sie nicht voll. Ich selber hatte dann immer nur 28 Schuss drin. Die Zahl der Patronen werde ich aber weiter reduzieren und auch die Zahl der aktuell geladenen Magazine ebenfalls. Man könnte z.B. nur 18 rein laden und 10er Ladestreifen dazu legen. Auch wenn es ziemlich selten vorkommt, das Ermüden von Magazinfedern, durch voll geladene Magazine, ist kein Mhytos. Zusätzlich sind ganz voll geladene Magazine oft die Ursache von Störungen, daher haben moderne Magazine oft 31 oder 32 Schuss Kapazität.

 

Markiere Deine Magazine:

Der Vorbesitzer dieser Magazine war sehr kampferfahren und übertrug seine Erfahrungen auch auf seine Jagd- und Sportwaffen. Es gab damals, als er den 30M1 Carbine mit diesen Magazinen gekauft hat, in Deutschland noch den Anscheinsparagraphen. So entschied er sich, bei der damaligen eingeschränkten Auswahl an Halbautomaten, für einen 30M1.  Er markierte alle Magazine mit seinen Initialen, der Schusszahl und einer Magazinnummer. So konnte er z.B. auch erkennen, welche auf 2 oder 10 Schuss blockiert waren und konnte notieren welches Magazin Störungen verursacht hat.

An meinen eigenen 30er Magazinen in 9mm oder .223 habe ich fast immer Markierungen mit Panzerband und einer Nummer. Bei meinen Pistolenmagazinen war ich bisher nachlässig. Das ist halt der Unterschied, zwischen den Dingen die man tun sollte und dem was man man wirklich tut. Aber wenn ich mich mal dazu aufraffen kann, werde ich auch diese noch am Magazinboden kennzeichnen.

Dienstwaffenträger sind meist bemüht ihre Magazine so zu kennzeichnen, dass sie nicht mit anderen beim Schießtrainung verwechselt werden.
Dienstwaffenträger sind meist bemüht ihre Magazine so zu kennzeichnen, dass sie nicht mit anderen beim Schießtrainung verwechselt werden.

Politische Botschaften sollte man natürlich nicht an seiner Waffe anbringen. Auch jedes "Motto" kann bei so was richtig Ärger geben. Aber eine Landesflagge, ein Verbandsabzeichen oder das Abzeichen der eigenen Behörde kann man dort anbringen. Ob man das dann auch darf, soll hier nicht das Thema sein.

 

Auch diesen Smiley auf einem 40mm B&T Gummigeschoss fand die schweizer Presse nicht so lustig, nach dem es bei einem Einsatz verschossen wurde.

Etwas farbiges Panzerband lässt einen seine Magazine bei Schießkursen sofort wieder am Boden der Schießbahn finden. Zusätzlich dämpft es etwas den Aufprall beim Magazinwechsel. Für Gewehr und MP Magazine sind dafür zweifellos die "Magpulls" nützlich, sofern die Magazine damit überhaupt noch in ihre Taschen passen. Als Dienstwaffenträger will man sich nicht immer auf den sorgsamen Umgang seiner Kollegen mit deren Magazinen verlassen. Wenn man seine Magazine kennzeichnet wird man sie nach dem Training auch wieder haben (und nicht die dreckigen und verbeulten von nachlässigen Zeitgenossen).

 

 

Putze Deine Magazine:

 

Sei mal ehrlich, wann hast Du zum letzten Mal deine Magazine zerlegt und innen gereinigt? Mein OA-15 habe ich 2011 aus der ersten Serie der "Black Label" Reihe gekauft. Und die Oberland Arms Magazine dazu wurden 2010 hergestellt. Und somit kann ich ehrlich sagen, dass ich meine Magazine seit 9 Jahren nicht innen gereinigt habe... Mache es besser als ich!

 

Vor allem AR-15 Gewehre mit dem klassischen direct impingment Gassystem verursachen eine größere Verschmutzung hinten in der Waffe. Hier seht Ihr wie, nach dem Schießen mit Schalldämpfer, Rauch aus dem Magazin kommt. Das bedeutet aber nicht, dass Piston Systeme immer besser sind!

Nicht ohne Grund sind in vielen Waffenreinigungssets solche Bürsten drin. Sie helfen beim Reinigen der Waffe und der Magazingehäuse.
Nicht ohne Grund sind in vielen Waffenreinigungssets solche Bürsten drin. Sie helfen beim Reinigen der Waffe und der Magazingehäuse.

Magazine werden bei der Pflege oft vernachlässigt und rosten daher auch immer mal wieder. Um die Bürsten kann man Küchenpapier drum machen und bekommt so den Dreck raus. Seit sparsam mit dem Öl in den Magazinen. Ich hatte schon mal einen Steckschuss im Lauf einer Sig Sauer 226, weil das Öl aus dem Magazin, am Zündhütchen vorbei, das Pulver befeuchtet hat. Und auch einen .357 mag. Revolver besaß ich mal, der im Lauf eine Aufbauchung von einem Steckschuss hatte, der vermutlich die selbe Ursache hatte.

 

Große Magazine im Waffengesetz 2020

Mit dem Verbot großer Magazine sind sicherheitspolitisch nur zwei Dinge erreicht worden. Tausende Bürger besitzen jetzt irgendwo in ihren Kellern noch alte ausgemusterte Bundeswehr Magazine und haben von dem Verbot überhaupt nichts mitbekommen. Wenn man dann noch bedenkt, dass viele dieser Magazine vom Staat selber (also der VEBEG) an die Bürger verkauft wurden, erscheint alles nur noch pervers. Zusätzlich ist ein unfassbares "Bürokratiemonster" geschaffen worden mit tausenden Meldungen der Altbestände an die Waffenbehörden und nötigen BKA Ausnahmegenehmigungen. Von der Struktur und dem Sinn unseres Waffenrechts lässt dieses Verbot nicht mehr viel übrig. Das Verbot der großen Magazine tritt am 01.09.2020 in Kraft (Artikel 5 des 3. WaffRÄndG). Bis dahin dürfen sie weiter gehandelt werden.

Die Liste der verbotenen Waffen und Gegenstände nach §2 Absatz 3 findet man in der Anlage 2 Abschnitt 1 des WaffG. Die Nr. 1.2.4.3. bis 1.2.4.5. sind nun neu dazu gekommen und besagen, dass Magazine und Magazingehäuse für Kurzwaffen die mehr als 20 Patronen, und bei Langwaffen mehr als 10 Patronen aufnehmen können, nun verboten sind. Das gilt nur für Zentralfeuermunition und nicht für Luftdruckwaffen oder Waffen mit Randfeuerzündung. Die Frage ob es auch für Schreckschusswaffenmagazine gilt ist bisher etwas schwer zu sagen. Die Definitionen von "Munition" in der Anlage 1 WaffG lassen mich bisher davon ausgehen, dass nun auch die 25 Schuss Magazine der Zoraki 925 verboten sind.

(Nachtrag  von 08/2020: Das BMI hat dem VDM geantwortet, dass große Magazine für Schreckschusswaffen nicht vom Verbot betroffen sind LINK )

In der Strafvorschrift des §52  und der Bußgeldvorschrift im §53 WaffG konnte ich die großen Magazine nicht finden. Ich schließe daraus, dass der illegale Besitz dieser Magazine keine Ordnungswidrigkeit und auch keine Straftat darstellt. (Der Besitz von Gaskartuschen ohne Zulassungszeichen ist z.B. ebenfalls verboten, aber dennoch nicht strafbar).

 

Es gibt nun zwei mögliche Fälle des erlaubten Altbesitz:

1. Man hat sein großes Magazin vor dem 13.06.2017 bereits besessen. Dann muss man es bis zum 01.09.2021 bei der "zuständigen Behörde" anmelden. Dann wird gem. §58 Absatz 17 "das Verbot ihm gegenüber nicht wirksam". Meiner Meinung nach bedeutet das recht klar, dass diese Magazine KEINE verbotenen Gegenstände sind, was aber an die eigene Person gebunden ist. Ein Weiterverkauf, oder ein Vererben wird dann nur noch mit einer BKA Genehmigung möglich sein. Ich würde auf keinen Fall eine derartige Meldung  vor dem 01.09.2020 erstellen.

Nachtrag vom 05/2020: Ich hatte hier bisher stehen, dass diese Meldung an die Waffenbehörde erstellt werden muss. Aber im Gesetz steht "zuständige Behörde". Ob das die örtliche Waffenbehörde, oder das BKA, sein wird ist noch unklar. Aber es ist klar, dass man keine "Erlaubnis beantragen" muss, sondern nur den Besitz anmelden muss. Die Behörden kann einem den weiteren Besitz nicht untersagen.

(Nachtrag von 08/2020: Es sieht inzwischen so aus, dass man seinen Altbesitz an großen Magazinen lediglich bei der örtlichen Waffenbehörde anmelden muss.)

2. Hat man sein Magazin erst nach dem 13.06.2017 erworben muss man bis zum 01.09.2021, für den weiteren legalen Besitz, eine Ausnahmegenehmigung beim BKA beantragen. Dieses Magazin ist dann ein verbotener Gegenstand. Bitte bedenkt, dass ich mir diesen Unsinn nicht ausgedacht habe, das waren Andere!

In naher Zukunft werden vermutlich Vorlagen für diese Meldungen und Anträge von den Verbänden zur Verfügung gestellt werden.    

 

Im neuen WaffG sind verbotene, große, Magazine KEINE "wesentlichen Teile". Denn sonst hätten sie Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 WaffG genannt sein müssen, was sie aber nicht sind.

 

Müssen große Magazine jetzt in Tresoren gelagert werden?

Ein erlaubter und angemeldeter Altbesitz von vor dem 13.06.2017 sind, meiner Meinung nach, keine verbotenen Gegenstände und es gelten daher, wie bisher, keine Vorschriften zur Aufbewahrung der Magazine. 

Ob verbotene Magazine, von nach dem 13.06.2017, mit einer BKA Genehmigung in Tresoren gelagert werden müssen weiß ich bisher noch nicht sicher. Zwar ist im §13 AWaffV zunächst nur die Rede von verbotenen "Waffen" und Munition. Aber es werden dort auch ausdrücklich verbotene Nachtzielgeräte und Waffenlampen von der Anzahl max. lagerbaren Waffen ausgenommen. Ich gehe bisher davon aus, dass verbotene Gegenstände auch "Waffen" sind.

Fazit: Ich weiß nicht wie es geregelt sein wird? Vermutlich werden Sie den strengen Aufbewahrungsvorschriften unterliegen. In den später erteilten Genehmigungen wird aber vermutlich etwas darüber drin stehen.

 

Darf man jetzt seine großen Altbesitz Magazine weiterhin verwenden?

Derzeit wird viel über die Kategorien der Waffenrichtlinie diskutiert und es wird immer wieder gesagt, dass man nun kein 30 Schuss Magazin in seinem AR-15 verwenden darf, weil durch das Einsetzen des Magazins aus dem Kategorie B Gewehres eines der Kategorie A werden würde.

 

Ein Halbautomat mit eingesetztem 20 Schuss Magazin fällt unter Punkt 1.7.2 der Kategorie A. Da, ohne nachzuladen, mehr als 11 Schüsse damit abgegeben werden können. Sobald das Magazin, wie bisher bei Sportschützen, auf 10 Schuss blockiert ist, sollte die Waffe aber klar weiterhin Kat. B bleiben.

Interessanterweise fällt z.B. Hohlspitzmunition von Waffenscheininhabern ebenfalls in die Kategorie A und darf dennoch besessen werden (es gibt weitere Beispiele, wie Waffen mit Klappschaft unter 60cm). Denn das WaffG mit seiner Struktur besteht seit 1976 und erst wesentlich später sind, durch die EU, die Kategorien A bis D darin ergänzt worden. Die Verbote und Sanktionen werden jedoch im WaffG national geregelt. Dort steht z.B. dass eine "vollautomatische Waffe" verboten ist, aber dort steht nicht, dass eine "Waffe der Kat. A" verboten wäre. Mein Fazit ist also absolut klar, dass man weiterhin seine großen Magazine verwenden darf (sofern man sie angemeldet oder genehmigt bekommen hat natürlich).

Nachtrag: Das Forum Waffenrecht ist zum selben Ergebnis gekommen wie ich (Link).

 

(Wie auch bei meinem Bericht über die Pfeilwaffen im neuen Waffengesetz, bitte ich Euch, mir Bescheid zu sagen, falls Ihr Fehler hier findet. Aber natürlich nur, wenn diese anhand des Gesetzestextes nachweisbar sind. Die 3. WaffRÄndG in Verbindung mit dem WaffG zu lesen und zu verstehen ist nicht einfach. Vor allem wo ich versuche diese Berichte hier so schnell wie möglich zu schreiben.)

 

Sonstiges

Was jetzt noch gekauft werden kann sind Magazinboden Koppler. Damit können zwei 10 Schuss-Magazine am Boden verbunden werden. Zum Nachladen muss man das Magazin damit lediglich umdrehen. Diese Kombination wird vermutlich noch einigermaßen praktikabel funktionieren. Alles Andere hat für mich keinen praktischen Nutzen. Alleine schon das seitliche Koppeln von Magazinen halte ich idR. für mehr störend als nützlich. Das mag einem "Rebellen", der so viel Dauerfeuer wie möglich Richtung Feind schießen will nützlich erscheinen. Aber wer tagelang sein Gewehr durch den Wald trägt und um die Bedeutung von gezieltem Einzelfeuer weiß, wird sein Gewehr lieber schlank und leicht haben wollen. Es beruht auch auf einfachen physikalischen Gesetzen, dass leichtere Waffen schneller ins Ziel gebracht werden können als schwere mit lauter "taktischen" Anbauteilen. Aus diesem Grund besitze ich auch keine Magazine die mehr als 30 Schuss haben. (Achtung, jetzt schweife ich vom Thema ab:)

Öfter sehe ich Schützen, die einige Anbauteile an ihre Gewehre montieren und die Waffen dann nicht Mal ein paar Minuten im Anschlag halten können, weil sie so schwer geworden sind. Und viele Anbauteile werden nicht wegen einer Notwendigkeit gekauft, sondern weil man bei ihnen einen Nutzen vermutet. Und so wird Skateboard-Tape dran geklebt, ohne dass man überhaupt Probleme mir der Griffigkeit hatte. Oder es wird ein Zielfernrohr mit einem zusätzlichen Leuchtpunktvisier oben drauf montiert, ohne dass man überlegt hat, ob das originale Diopter nicht vielleicht sinnvoller ist. Ober auch ob der Versatz der Visierlinie, zur Laufseelenachse, für die Schüsse auf sehr kurze Entfernung, möglicherweise extrem unpraktisch ist. Einer meiner Schützenkameraden montierte sich eine Tasche an den Schaft. Das erhöhte die Position vom Kopf so sehr, dass man kaum noch durch das Zielfernrohr schauen konnte, aber er VERMUTETE einen taktischen Vorteil bei dieser Tasche.... Ein anderer befestigte sich seinen Vordergriff an seinem schweren AR-15, das er als Präzisionsgewehr konfiguriert hatte. Das tat er, ohne dass er dazu beim Schießen eine Notwendigkeit merkte. Er macht es nur, weil er Vordergriffe bei anderen Schützen sah und vermutete, dass sie einen taktischen Vorteil bringen.