-EM-GE G38 Revolver
-Perfecta 2000 Revolver
-Reck Wildcat Tiger Revolver
Der Revolver ist recht selten und im Internet ist nicht viel darüber zu finden. Mein Exemplar ist von 1976 und hat die PTB-Nummer 155. Die Waffennummer ist dreistellig und damit sehr niedrig. Mit
vorstellen möchte ich Euch auch die original Schachtel und Anleitung.
Beworben wurde die Waffe als "Universal-Signal-Abwehrrevolver". Er ist für die Gaspatrone Nr. 12 ausgelegt, die in den Lauf auf einen Gewindezapfen aufgeschraubt werden kann und die Gaswirkung
durch 500mg CN-Gas stark erhöht. Der Lauf besitzt keine Entlastungsbohrungen und ist zum Verschießen von 15mm Pyro-Munition ausgelegt. Dem Revolver liegt ein Mündungseinsatz bei, mit dem 9mm
Pyro-Munition verschossen werden kann. 7mm und 10mm Leuchtsterne passen nicht in die Waffe. Eine weitere Besonderheit sind die sehr tiefen Trommelbohrungen der Stahltrommel (ca. 28mm tief). In
die Trommel passen z.B. auch die alten Korth Gaspatronen. Der Trommelspalt ist etwa 0,5mm groß. Bei gespanntem Hahn ist die Trommel noch wackelig. Wenn der Abzug gezogen wird ist die Trommel
jedoch sehr fest und völlig wackelfrei vor dem Lauf. Abzug, Hahn, Ausstoßer... sind alle aus Stahl. Der Rahmen und Lauf sind aus Zink. Der Abzug ist eher mittelmäßig, jedoch für eine Gaswaffe
völlig in Ordnung. DA ist etwas schwergängig und SA hat keinen Druckpunkt.
Die Peise für den G38 schwanken deutlich. Mann kann einen für 50 Euro bis hin zu 200 Euro bekommen.
Die Gaspatrone Nr. 12 passt übrigens auch in die Mündung der EM-GE 63 6mm Pistole.
Die Gaspatrone Nr. 12 ist übrigens vom BKA zugelassen mit einer Bauartzulassung.
Ich habe lange einen Perfecta oder Mayer & Söhne Revolver zu einem anständigen Preis gesucht. Sogar in schlechtem Zustand sind sie kaum unter 100 Euro zu bekommen. Aber das war mir immer zu viel Geld dafür.
Ich war vor einer Weile bei einem Waffenhändler in der Gegend, bei dem ich sonst meist nicht bin, und hab ihn nach alten Schreckschusswaffen gefragt. Er meinte gleich, dass er keine hat. Das kam mir schon komisch vor, denn in jedem Waffengeschäft liegen ein paar gebrauchte Schreckschusswaffen rum. Zwei Tage später hat dieser Halunke einen absolut neuwertigen Mayer & Söhne Revolver in .320 kurz mit komplettem Zubehör bei egun eingestellt... Der Typ kam vermutlich erst durch mich auf die Idee, dass man auch mit so was Geld verdiehnen kann und erwartete sich bei egun mehr Geld als von mir.
Dann zog mein Büchsenmacher eines Tages diesen hier hervor und verkaufte ihn mir für 10 Euro :-)
Diese Kipplaufrevolver gab es auch als scharfe Waffen in 4mm und .22. Sehr interessant ist ein Set mit einer Wechseltrommel in .22lfb und .22 Mag. Diese Revolver haben Trommeln aus Stahl und eine Sicherheitsrast.
Die Schreckschussrevolver bekommt man meist in recht schlechtem Zustand und oft sind auch Teile Kaputt. Das ist natürlich eher ein Zeichen für mittelmäßige / schlechte Qualität.
Diese Schreckschussrevolver gab es in unterschiedlichesten Varianten. Vom Kaliber .22 bis 9mm, mit kurzen und langen Läufen, mit dem Ausschuss oben oder eben auch als Gasrevolver.
Meiner hat die PTB 44 und wurde 1975 beschossen. Er ist in 9mmR und hat den Ausschuss nach vorne durch den Lauf. Er hat Gebrauchsspuren ist aber technisch einwandfrei.
Der lauf ist mittig frei und hat lediglich am Rand Sperren verbaut. Der Trommelspalt ist recht groß und der Übergang in den Lauf ist konisch. Für Gaspatronen eignet sich so etwas überhaupt nicht. Die gesamte Gaswolke würde einem selber vor das Gesicht geraten. Er ist also eher für Silvester geeignet, aber auch da muss man die mäßige Qualität beachten. Fast der ganze Revolver ist aus Zink gefertigt, auch die Trommel und der Hahn sind aus Zink. Dazu kommt auch noch, dass der Revolver keine Sicherheitsrast hat! Somit liegt der Schlagbolzen direkt auf dem Zündhütchen der ersten Kartusche auf!
Der Revolver wird geöffnet, in dem man einen Hebel an der Oberseite nach oben klappt. Wenn man nun den Lauf abkippt aktiviert sich der Auswerfer. Wenn man den Lauf bis zum Anschlag nach unten drückt schnappt der Auswerfer zurück in die Trommel.
Wenn man die Schraube im Öffnungshebel löst kann man die Trommel entnehmen. Diese wird von einem kleinen Plättchen gehalten, das durch die Schraube befestigt ist.
Die Kartuschenlager haben die übliche Tiefe. Somit lassen sich nur nomale Kartuschen laden und nicht wie bei anderen Revolvern dieser Zeit lange Korth Gaspatronen oder französiche .35R Kartuschen.
Fazit:
Eigentlich eignet sich der Revolver für gar nichts. Ich bin gottfroh, dass ich ihn für wenige Euro bekommen habe. Denn viel mehr Geld ist er eigentlich nicht wert. Natürlich sind diese Revolver am Sammlermarkt beliebt und gesucht. Aber an einem alten Weihrauch, Erma oder EM-GE Revolver hat man viel mehr Freude und bekommt sie für das selbe Geld. Ich werde auf keinen Fall einen weiteren Mayer & Söhne oder Perfecta Revolver kaufen, außer ich bekomme diesen dann auch wieder für 10 Euro.
Der Reck Wildcat Revolver hat mehrere Besonderheiten:
-Die Trommel ist komplett aus Stahl
-Der Lauf ist komplett aus Stahl
-Der Lauf hat keinerlei Laufsperre und ist durchgängig
Die PTB Zulassung konnte bekommen werden, in dem die Trommelbohrungen versetzt wurden und ein sehr großer Trommelspalt eingebaut wurde.
Mein Exemplar hat die PTB 213 und wurde 1982 beschossen. Die Oberfläche von meinem Revolver hat etwas gelitten. Ich habe zu der Waffe eine etwas andere Meinung als die Meisten. Der DA Abzug geht viel zu schwer. Der SA Abzug hat einen recht anständigen Druckpunkt, jedoch zünden hierbei die Kartuschen oft nicht. Dass man durch den hohen Hahnsporn die Visierung nicht sehen kann im DA finde ich schon etwas "seltsam", auch wenn man diese ja bekanntlich nicht braucht. Der Trommelspalt ist mit geschätzten 1,5mm so breit, dass der meiste Gasdruck seitlich entweicht. Die Nutzung als Gasrevolver zur Selbstverteidigung halte ich daher für absolut sinnlos. Die Trommelbohrungen besitzen keine gewöhnliche Sperre, sondern sind vorne und hinten versetzt, was ein Manipulieren fast unmöglich macht. Wenn man den Hahn spannt lässt sich die Trommel etwa 1mm weit bewegen, was auch kein gutes Zeichen ist. Und ja, der Lauf hat keine keine Sperre und ist genau so wie die Trommel, Hahn, Abzug... aus Stahl. Was ich auch noch positiv finde ist, dass die Trommelbohrungen etwas tiefer als gewöhnlich sind. Dadurch lassen sich z.B. die französischen .35R Patronen laden. Jedoch sind die Trommelbohrungen viel größer als die Mündung, was ein unstimmiges Bild von vorne ergibt.