Ekol Volga 9mm PAK EU-Schreckschusspistole

Ekol Volga 9mm PAK Schreckschusspistole in der Titan Version.
Ekol Volga 9mm PAK Schreckschusspistole in der Titan Version.

Jetzt habe ich euch so viel über die Schreckschusswaffen von Blow erzählt, dass es mal Zeit wird die Waffe eines anderen Herstellers vorzustellen. Das Preis- Leistungsverhältnis von Blow Waffen ist aber so gut, dass ich davon vermutlich noch mehr vorstellen werde. Ich habe nämlich noch ein paar davon unterm Schreibtisch liegen. Wie auch die Schreckschusswaffen von Blow, die ich bisher schon vorgestellt habe, wurde auch die Ekol Volga auf ihre EU 2019/69 Konformität hin geprüft und ist frei verkäuflich. Das beweist das tschechische Beschusszeichen von 2021. Die Pistole habe ich von einem Freund geliehen bekommen. Er ist kein Händler, Hersteller oder Ähnliches und unsere Freundschaft wird es auch aushalten, wenn ich hier sage, dass mich die Pistole nicht überzeugt.

 

Die Ekol Volga kostet etwa 80 Euro. Vergleichbar ist sie mit ganz einfachen Schreckschusspistolen, wie z.B. der Reck Goliath oder der Record 15-9. Diese beiden Pistolen von deutschen Herstellern kosten mit 70-80 Euro etwas das Selbe. Der wichtigste technische Unterschied zu diesen Pistolen ist, dass die Ekol Volga einen außen liegenden Hammer hat und kein Schlagbolzenschloss.

Kaliber: 9mm PAK

Magazinkapazität: 6 Kartuschen

System: Feder-Masse Verschluss mit außen liegendem Hahn (ohne Sicherheitsrast)

Sicherung: Abzugssicherung (keine Magazinsicherung)

Gewicht: 460g (gewogen)

Länge: 126 mm

Breite: 24mm

Höhe: 103mm

 

Griffstück, Verschluss, Stoßboden, Abzug und Ausstoßer sind aus Zink.

Aus Stahl sind der Schlagbolzen, die Auszieherkralle, die Einlage im Hammer und die Federführungsstange.

Die Vorgaben der EU Richtlinie 2019/69 werden in allen Ländern etwas unterschiedlich umgesetzt. Es war auch zu erwarten, dass kein Land in dem bisher alle Schreckschusswaffen frei verkäuflich waren, diese Regeln so streng umsetzen wird, wie die deutsche PTB.

Nur wenige EU 2019/69 konforme Schreckschusswaffen haben seitliche Schwächungen und Sollbruchstellen am Kartuschenlager, oder Lauf. Aber bisher alle EU 2019/69 geprüften Waffen, die ich in der Hand hatte, verfügten über einen Versatz zwischen Kartuschenlager und Laufseelenachse. Zu erkennen ist das auf den Fotos links.

Die Auszieherkralle der Ekol Volga liegt oben auf dem Verschluss.
Die Auszieherkralle der Ekol Volga liegt oben auf dem Verschluss.

Klassisch für so kleine und billige Pistolen ist der unten liegende Magazin Löseknopf. Das Entnehmen vom Magazin geht recht schwer. Vor allem natürlich auch, weil der Verschluss nach dem letzten Schuss am Magazin Zubringer hängen bleibt.

Der Ausstoßer ist aus Zink. Im Hammer ist die Stahleinlage der Ekol Volga Pistole zu erkennen.
Der Ausstoßer ist aus Zink. Im Hammer ist die Stahleinlage der Ekol Volga Pistole zu erkennen.
Auch die Ekol Volga EU-Schreckschusspistole hat keine seitlichen Schwächungen oder Sollbruchstellen.
Auch die Ekol Volga EU-Schreckschusspistole hat keine seitlichen Schwächungen oder Sollbruchstellen.

Die Oberfläche:

Ich habe hier die "Titan" Variante der Ekol Volga. Was ich mit den Fotos nur sehr schlecht zeigen und darstellen konnte war, dass an vielen Stellen die Oberflächenbeschichtung absplittert. Innen am Verschluss sind Verfärbungen der Oberfläche und an einigen Stellen bilden sich Blasen. Die Qualität der Oberflächenbeschichtung würde ich als schlecht bezeichnen. Ich befürchte auch, dass die Waffen nach ein paar Jahren in einer Jackentasche, grausam aussieht. Vielleicht ähnlich einem gerupften Huhn. Ich selber sehe Waffen auch als Werkzeug und nicht als "Schmuck" oder Statussymbol. Daher bevorzuge ich schwarze Waffen.

 

Die Ekol Volga mit kleinem Waffenschein führen:

Es gibt ein paar entscheidenden Faktoren, wenn man die Volga Pistole führen will. Sie verfügt über keine Sicherheitsrast und nur über eine einfache Abzugssicherung. Es wird also weder der Schlagbolzen, noch der Hammer, gesichert. Wenn die Pistole mit einer Kartusche im Lager runter fällt ist die Gefahr sehr hoch, dass sich ein Schuss löst. Auch wenn man die Pistole fertig geladen in einem Holster tragen würde, würde der Schlagbolzen direkt und unter Federspannung auf dem Zündhütchen aufliegen. So etwas zu machen wäre verantwortungslos. Ich habe bereits HIER etwas dazu geschrieben.

 

Ein kleiner Test:

Ich konnte die Pistole leider nur kurz mit montiertem Schalldämpfer testen (Röhm-Joniskeit). Da hierbei der Staudruck ganz anders ist, sagt das nicht viel über die normale Funktion aus. Aber es gibt einem dennoch einen Eindruck davon. Ich habe insgesamt nur etwa 10 Schuss gemacht. Mit Fiocchi Kartuschen (vernickelte Stahlhülsen mit "GFL") verursachte jeder zweite Schuss eine Störung und mit Umarex Messing Kartuschen hatte ich insgesamt nur eine. Bei dem ersten Clip blieb die Kartusche an der zu steilen Zuführrampe hängen und beim zweiten Clip ging der Verschluss vor, ohne eine Kartusche aus dem Magazin zuzuführen. Ich habe die Tage noch ein paar andere Schreckschusswaffen, mit Röhm Schlldämpfer, getestet. Bei keiner trat eine Störung auf. Ich betrachte die Ekol Volga daher als unzuverlässig.

Fazit Zur Ekol Volga:

Die Pistole ist ganz nett und der Preis erscheint angemessen. Den verbauten Hammer finde ich auch etwas interessanter, als das einfachere System der Record 15-9 oder Perfecta Goliath. Aber ich selber "brauche" sie nicht und würde sie mir auch nicht kaufen.


Blow Mini 9 EU-Schreckschusspistole

Die Ekol Volga und die Blow Mini 9 Schreckschusspistolen sind etwa so groß und schwer wie ein Röhm Derringer.
Die Ekol Volga und die Blow Mini 9 Schreckschusspistolen sind etwa so groß und schwer wie ein Röhm Derringer.

Ich habe sie grade beide bei mir liegen, die Ekol Volga und die Blow Mini 9. Sie sind preislich im selben Rahmen und Unterscheiden sich nur in Kleinigkeiten. Die Blow ist aber etwa 10 Euro günstiger und kostet nur ca. 65 Euro.

Kaliber: 9mm PAK

Magazinkapazität: 5 Kartuschen

System: Feder-Masse Verschluss mit außen liegendem Hahn (ohne Sicherheitsrast)

Sicherung: Abzugssicherung (keine Magazinsicherung)

Gewicht: 520g

(wenn man überlegt, dass die wesentlich größere "Blow TR 914-02" nur 650g wiegt, erscheint die Mini 9 ganz schön schwer.

Länge: 130mm

Breite: 23mm

Höhe: 95mm

(Foto links: Die seitlichen Schwächungen am Kartuschenlager sind sehr schwach).

Ein Schwachpunkt der meisten Blow Waffen ist die schlecht verarbeitete Zuführrampe. Bei der Blow Mini 9 ist diese einwandfrei.
Ein Schwachpunkt der meisten Blow Waffen ist die schlecht verarbeitete Zuführrampe. Bei der Blow Mini 9 ist diese einwandfrei.
Mündungsansicht und Laufsperre der EU 2019/69 konformen Blow Mini 9 Schreckschusspistole (in der Mitte ist die entfernbare Staudruckschraube zu erkennen).
Mündungsansicht und Laufsperre der EU 2019/69 konformen Blow Mini 9 Schreckschusspistole (in der Mitte ist die entfernbare Staudruckschraube zu erkennen).

Die Laufsperre der Mini 9 ist zweiteilig. Auf der Länge des Laufes ist ein Stahlblatt verbaut. An der Mündung ist ein zusätzlicher Stahlbolzen. Von der Mündung, bis zur Laufsperre, ist der Lauf etwa 15mm tief.

Aus Stahl ist der Schlagbolzen und die Auszieherkralle. Davon abgesehen, findet man fast nur Zink an der Waffe.

Mein Eindruck:

Der Griff der Blow Mini 9 liegt deutlich besser in der Hand, als der von der Ekol Volga. Dafür ist die Blow auch breiter. Der Hahn lässt sich gut und einfach spannen. Das Durchladen geht auch gut und problemlos und das Magazin lässt ich einfacher entnehmen, als bei der Ekol. Das mit dem Magazin kann aber, bei jeder einzelnen Waffe anders sein. Was schwer geht ist das Entsichern und das Abziehen. Das Entsichern geht eigentlich sogar zu schwer.

 

Das Zerlegen ist bei der Blow Mini 9 etwas einfacher, weil man die Sicherung nicht seitlich raus drücken muss, wie es bei der Ekol Volga der Fall ist. Zum Zerlegen wird der Sicherungshebel eine Stufe weiter nach vorne geschwenkt, dann kann der Verschluss abgenommen werden.

 

Ein sehr kleiner Schusstest:

Ich habe lediglich 4 Schuss der vernickelten Fiocchi Stahl-Kartuschen mit dem Umarex Schalldämpfer verschossen. Es traten, im Gegensatz zur Ekol Volga, keine Störungen auf. Das sagt nicht viel aus, gibt einem aber doch schon mal einen ersten Eindruck. Zu umfangreicheren Tests habe ich schlichtweg keine Lust, aber es gibt genug andere Blogger, die Derartiges machen. 

 

Mein Fazit zur Blow Mini 9:

Die Unterschiede zur Ekol Volga sind minimal. Sie erscheint zuverlässiger, aber hier ist mir eine abschließende Aussage nicht möglich. Dafür punktet sie mit ihrem geringeren Preis. Aber es ist wie mit der Ekol Volga, sie gefällt mir nicht wirklich und würde sie mir nicht kaufen. Vor allem auch wenn ich bedenke, dass man für 10-30 Euro mehr die TR34, die TR17 oder die TR 914-02 bekommt. Vielleicht stelle ich Euch die nächsten Wochen auch noch die 914-02 vor.

 

 


Blow F92 EU-Schreckschusspistole

Die Blow F92 Schreckschusspistole ist einer der üblichen Beretta 92 Kopien und kostet im Ausland etwa 80 Euro.
Die Blow F92 Schreckschusspistole ist einer der üblichen Beretta 92 Kopien und kostet im Ausland etwa 80 Euro.

Nach dem ich mich die letzte Zeit mehr auf die rechtliche Situation der EU-Schreckschusswaffen konzentriert habe, stelle ich heute mal wieder eine davon vor. Da sie den meisten anderen Beretta 92 Kopien sehr ähnlich ist, kann ich mich hier kurz fassen. Die Blow F92 ist mit ihren 1,14kg recht schwer und natürlich auch groß. Das Magazin fasst laut Hersteller 17 der 9mm PAK Kartuschen. Ich habe aber nur 16 rein bekommen.

Der Aufbau vom Lauf entspricht dem von vielen anderen Schreckschusswaffen mit EU 2019/69 Zulassung. Das Kartuschenlager und der Gaslauf sind zueinander versetzt, so dass ein "Aufbohren" unmöglich ist. Es sind keine seitlichen Schwächungen oder Sollbruchstellen vorhanden. Nur der Bereich unter dem Lauf ist etwas geschwächt. Etwas ungewöhnlich für EU-Schreckschusswaffen ist die tief im Lauf liegende Sperre. Zwischen der Mündung und der entnehmbaren Staudruckschraube sind 14mm Platz. Die Mitarbeiter der PTB würden bei der Prüfung dieser Pistole vermutlich eine Schnappatmung und Bluthochdruck bekommen. Aber sie haben bei der Zulassung dieser Waffen halt nicht mitzureden und das WaffG erlaubt das Verbringen aus dem Ausland und den Erwerb davon. Im Laufe der nächsten Jahre werden sich aber vermutlich auch in den meisten anderen EU-Mitgliedsländern Bauweisen durchsetzen, mit einer wesentlich längeren Laufsperre.

 

Der Verschluss verfügt über eine Stahleinlage am Stoßboden und einen Schlagbolzen aus Stahl. Der Auszieher und die Federführungsstange sind aus Stahl und der Hammer hat eine Stahleinlage. Der Verschlussfanghebel ist aus Zink, der Ausstoßer, der Unterbrecher und der Hammer sind aus Zink. Abzug, Sicherungshebel und Sicherungswalze sind auch aus Zink. Der Magazinlöseknopf ist aus Zink, mit einer Kunststoffeinlage. Am Verschluss gibt es keine Stahleinlage für den Verschlussfang.

 

Zum Zerlegen muss eigentlich der Zerlegehebel nur umgelegt werden, was auch bei geschlossenem Verschluss funktioniert, und dann der Verschluss nach hinten abgehoben werden. Da ein Teil im Mechanismus aber 1mm zu groß ist, funktioniert das bei der mir vorliegenden Waffe aber nicht. Ich musste die Federführungsstange so nach vorne ziehen, dass der Zerlegehebel seitlich raus gefallen ist. Erst dann konnte ich die Pistole zerlegen. Es gab noch ein weiteres Problem mit zu großen Toleranzen. Die Waffe ist mit einer Sicherheitsrast (aus Zink) ausgestattet. Diese ist jedoch falsch am Hammer positioniert, so dass sie nur in zerlegtem Zustand greift. Das ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Da zudem der Sicherungshebel nicht auf den Schlagbolzen wirkt, sondern nur auf die Abzugsstange, ist die Pistole meiner Meinung nach  handhabungsunsicher. Es wäre bei der F92 sehr einfach gewesen, den Schlagbolzen mit der Sicherungswalze zu blockieren. Statt dessen ist die Sicherungswalze so verlängert, dass sie lediglich die Abzugsstange aushakt. In entspanntem Zustand liegt der Schlagbolzen immer direkt auf dem Zündhütchen auf.

 

Fazit: Mir gefallen die Blow Schreckschusswaffen sehr gut und von ihrem Preis- Leistungsverhältnis bin ich sogar begeistert. Aber ich würde auf keinen Fall zum Kauf der Blow F92 raten. Sie ist groß, schwer, nichts Besonderes und gefährlich.