Ich habe diesen Derringer lange gesucht auf dem deutschen Markt, etwa 2 Jahre lang. Dann hatte ich ihn bei einem Händler im Internet gefunden. Leider war der Versand mit Overnite mal wieder die reine Katastrophe! Ich hasse diesen Lieferdienst. Nach dem der Zusteller mal wieder nicht geklingelt hat und ich umsonst den ganzen Vormittag Zuhause gewartet hatte rief ich beim Zustellzentrum an. Mir wurde zugesagt, dass ich mein Paket bei ihnen sofort abholen kann. Der Schichtleiter dort erklärte mir dann, dass mein Paket nicht auffindbar ist!? Nach dem ich ihm gesagt habe, dass ich dann von einem Diebstahl ausgehen muss und in dem Paket eine erlaubnispflichtige Waffe ist kündigte ich ihm an sofort zur Polizei zu gehen, wenn mein Paket nicht zu finden ist. Jetzt setzte er endlich ein paar Hebel in Bewegung. Nach über einer halben Stunde brachte er mir mein Paket und weigerte sich mir zu sagen wo es war.... (Bei UPS hab ich es mal erlebt, dass ein Zusteller mein Paket mit zu sich nach Hause genommen und aufgemacht hat)
Der Derringer ist ganz billig gefertigt. Man sieht auch deutliche Schweißspuren. Die Oberfläche ist Lackiert.
In den USA werden diese Waffen ganz billig überall verkauft. Es gibt sie in diversen Ausführungen. Sogar mit zwei Läufen .410/.22lfb (Bockbüchsflinten-Derringer) oder als Derringer mit 30cm langen Läufen und als Pepperbox mit etwa 6 Schuss .22er. Model "D" heißt, dass er einen Lauf hat. Es gibt ihn auch doppelläufig als Model "DD". Ducktown ist die Stadt in der die Firma Cobray (bekannt für ihre MPs und andere billige Waffen) sitzt. Er wird aber doch meist Ducktown Derringer genannt. Da die Firma Cobray sich rechtlich immer weit mit ihrem Waffen aus dem Fenster gelehnt hat wurde die Firma in Leinad umbekannt. Die Derringer sind daher mit beiden Namen auf dem Markt. Meiner hat auf den Griffschalen noch die Firmenname Corbray.
Der Lauf ist ziemlich dick. Man sieht auf dem Foto eine seltene Besonderheit. Er verfügt über angedeutete Züge. Diese haben keinerlei Wirkung. In den USA müssen diese angebracht werden, denn dort gelten sie sonst als "kurze Flinten" und wären dann verboten.
Hier kann man gut den Übergang vom Patronenlager zum Lauf sehen. Für die .410/63,5 Patronen ist das nötig. Aber die .45 long Colt Geschosse haben einen sehr langen Freiflug. Ich habe mir für den Anfang erst mal nur sehr schwache .45lc Munition besorgt. Und diese erreicht aus dem Derringer lediglich etwa 45m/sec! Damit prallen auf 25m viele Geschosse einfach von der Scheibe ab und kullern zurück, vor die eigenen Füße.... Wie es mit anderer .45lc Munition ist konnte ich noch nicht testen. Derzeit nutze ich nur .410 Flintenlaufgeschosse oder Schrotpatronen. Man kann mit dem Cobray Derringer aber wirklich auf 25m die Scheibe treffen.
Das größte Problem dieser Waffe ist, dass sie keine Sicherheitsrast hat. In entsichertem Zustand liegt also der Hahn auf dem Zündhütchen auf, was sehr gefährlich ist. Die Schlagfeder ist auch recht stark. Mann muss ihn also immer gesichert haben. Vor allem beim Laden muss die Waffe gesichert sein. Sonst wird sich beim schnellen Zuklappen des Laufes ein Schuss lösen!
Da die heißen Gase der .45lc im Freiflug am Geschoss vorbei gehen ist die Leistung eher mit einer Flobert-Pistole zu vergleichen. Aber sehr faszinierend ist, dass der Rückschlag damit ebenfalls sehr gering ist, lediglich etwa wie der einer KK-Pistole. Es macht immer wieder Spaß anderen den Derringer auf den Stand in die Hand zu drücken. Diese haben immer eine riesen Schussangst und mucken dermaßen, dass man es mit den .45lc deutlich sieht.
Die .410 Slugs haben aber natürlich einen starken und sehr ordentlichen Rückschlag. Ich bin kein Freund großer "Magnumwaffen" usw. Ich bevorzuge normalerweise Gebrauchskaliber die mehr Nutzen haben. Aber auch ich kann den Derringer mit den .410 Patronen gut beherrschen. Man muss ihn halt ordentlich festhalten.
In den Cobray Derringer passen nur .410/63,5 Patronen! Das entspricht 2 1/2 Zoll. Man darf niemals .410/76 laden!
Ein Beschusstest auf 1m Entfernung mit alten Eley 3,2mm Schrotpatronen .410/2,5" war sehr enttäuschend. Sie durchschlugen die große Blechdose nicht. Ich werde den Versucht mit anderer Munition bald wiederholen.
Ein zweiter Testschuss mit Remington"Express Long Range" .410/63,5 Munition mit 2,3mm Schroten verlief wesentlich überzeugender. Nun schlugen die Schrote durch und rissen auch ein großes Loch in die Dose. Es ist die selbe Dose. Die kleinen Dellen sind von den ersten beiden Testschüssen mit der schwachen und alten Munition vom letzten Mal.
David Canterbury hat auch meinen Derringer. Er hat einen Adapter um .410 Waffen als Vorderlader zu verwenden. Man kann diesen Adapter aber natürlich auch mit abgeschossenen Hülsen improvisieren. Das wäre auch gasdichter. Aber hinsichtlich dem Ausstoßen/Einsetzen der Zündhütchen aufwendiger. Laden kann man in die Waffe dann so ziemlich alles was einem einfällt...
Ich habe das mit dem Schwarzpulver bisher nicht ausprobiert. Die Idee ist mir völlig neu. Ich muss mir das alles auch noch rechtlich und ballistisch durchdenken (Wiederlade- Vorderladeerlaubnis, Beschuss... usw.).
Fazit:
Denkt daran, 7,5 g Uran ersetzen 900 kg Kohle! Und das ohne den Ausstoß von CO2
:-)