Gear-Slinger, Shoulder Bag, Sling-Bag,
oder einfach nur einer Herrenhandtasche?
Die sehr hochwertigen Umhängetaschen von Maxpedition waren mir seit Jahren bekannt. Ich hatte aber nie Bedarf dafür. Ich hatte seit Jahren meinen Maxpedition Falcon Rucksack der sein ganzes Geld wirklich wert ist. Und wenn ich ihn mit "Rei aus der Tube" Wasche sieht er auch nach Jahren aus wie neu.
Auf der Jagd fiel mir nun auf, dass mich Rucksackgurte beim Schießen mit der Flinte wirklich stören. Die Lage des Schaftes ist hierbei wesentlich zum Treffen. Bei taktischen Einsätzen mit Sturmgewehr oder MP ist es bei weitem nicht so relevant ob man einen Schultergurt noch zwischen sich und Schulterstütze hat. Also kam mir der Gedanke mit einer Umhängetasche. Sie sollte in etwa das aufnehmen können was ich bei der Pirsch oder einem Streifgang im Jagdrevier dabei habe (Fernglas, Wasserflasche, ...). Meine Suche verlief eine ganze Weile ergebnislos, vor allem auch, weil ich nicht noch mal so viel Geld für eine Maxpedition Tasche ausgeben wollte. Ich wusste ja auch nicht ob eine derartige Tasche auch wirklich Sinn macht. Als ich im Cop-Shop war sah ich die Viper Tactical Tasche an der Wand hängen. Da sie unter 40 Euro gekostet hat habe ich sie sofort mitgenommen.
Die Verarbeitung ist einwandfrei. Jetzt, nach einigen Monaten, zeigt sie keine Verschleißerscheinungen. Ich merke an einigen Stellen, dass das Material nicht so stabil verarbeitet ist wie bei Maxpedition, aber das macht bei ihrem derzeitigen Zweck absolut nichts. Der einzige Schwachpunkt an meiner Tasche ist, dass der Stoff um die Reißverschlüsse etwas zu weich ist. So verklemmt sich der Reißverschluss gelegentlich mal. Aber alles Andere macht einen guten Eindruck und ich bin voll zufrieden.
Wenn man den Schultergurt nicht über den Kopf streift rutscht die Tasche sehr leicht von der Schulter. Es macht wirklich keinen Sinn sie so zu tragen. Wenn man ihn über den Kopf streift ohne den Brustgurt zu schließen kann man die Tasche bequem tragen. Aber wenn man sich bückt rutscht die Tasche auch gleich vor die Brust, was lästig ist.
Das Tragen mit geschlossenem Brustgurt ist wirklicht angenehm. Und ich habe eben die rechte Schulter frei um mit der Flinte zu Schießen. Das war ja der eigentliche Grundgedanke bei dieser Tasche. Ich konnte so auch schon ein Eichelhäher erlegen.
Auf der Jagd habe ich in der oberen Tasche Kleinzeug wie Lampen und eine Power Bank. In der Unteren sind: Feuerzeug, Kugelschreiber, Zollstock, Gummihandschuhe, Messer, Knicklichter (zum Markieren des Anschusses), Rehblatter und Hasenklage, Stirnband f. Energizer Lampe. In der flachen Innentasche habe ich meine notwendigen Dokumente für die Jagd. Das Waffenfach benutze ich eigentlich nie. Diese ist auf der außen auf der körpernahen Seite. Sie ist innen mit Klett-Flausch besetzt um ein Klettholster aufzunehmen und wird lediglich durch einen Druckknopf verschlossen. Für eine Schusswaffe wäre mir das zu wenig Sicherung. (Nachtrag: Mittlerweile ist mir auch ein mal beim Bücken meine Glock aus dem Fach raus gefallen).
Meine Viper Tactical Tasche beim Testen meiner Reduzierpatrone .308-7,65mm Browning.
Ein kleines Manko auf der Jagd ist die Geräuschtarnung. Der Karabiner der den Schultergurt unten an der Tasche befestigt knirscht etwas. Evtl. umwickele ich den dortigen Ring mal mit Panzerband und schaue ob das hilft.
Mittlerweile nehme ich die Tasche auch immer öfter mit in die Stadt. Ich finde die Tasche und deren Farbe passen bestens zum Tactical-Lifestyle. Ich bekomme alles darin unter was ich so „brauche“. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass sie ihre Grenzen hat! Es ist kaum möglich Kleidungsstücke darin unter zu bringen. Wenn das Hauptfach leer ist passt gerade so ein Hemd oder ein leichter Pulli rein. Durch den D-Ring oben an der Tasche kann man aber auch Gegenstände notfalls außen dran hängen. Das mache ich regelmäßig z.B. mit Kinderschuhen, Base-Caps oder so.
Mit meiner Farbwahl bin ich übrigens auch voll zufrieden.
Ohne was heute keine Tasche auskommt sind die Klettfläche auf der kleinen Tasche. Was ich dort befestige wechselt immer mal wieder. Da ich meist mein E-Lite und einen „Jagdschutz“ Schriftzug auch noch daran befestige verwende ich selber gemachte Klettstreifen von einer Rolle Klettband. Ich muss endlich mal wieder zu Ikea, denn dort gibt es mittlerweile kleine schwarze Klettstreifen sie sich super für so etwas eignen. Diese Ikea Streifen verwende ich auch an meinem Einsatzgürtel.
Die Lasercut Molle-Schlaufen sind richtig gut. Ich habe derzeit eine kl. Magazintasche an der Seite befestigt in der mein Mil-Tec Miltifunktionskompass ist. Ich hatte etwas Angst, dass sich viel Dreck in den "Laser Cut" Molle-Schlaufen sammelt, was aber bisher nicht der Fall ist. Ich hab die Tasche aber auch noch nicht durch den Schlamm gezogen...
Außen habe ich eine improvisierte Fessel aus Paracord durch die Molleschlaufen gezogen.
An den Reißverschlüssen habe ich Signalfarbenes Paracord befestigt. Das ist eine super Sache um auch im Dunkeln die Tasche schnell öffnen zu können. Ich hatte anfangs in dem kleinen Fach die Heckler & Koch Signalpistole an einem Neonfarbenem Lanyard. Aber auf Dauer wurde mir das zu lästig sie mit mir rum zu schleppen, nur weil sie dort gut rein passt :-D Gebraucht habe ich Notsignalmittel sowieso noch nie im Privatleben (nur halt als Soldat zum Markieren der Landezone für Hubschrauber). Aber sollte ich einmal für eine Operation gegen Wilderer aufbrechen werde ich die 5 schüssige Heckler & Koch Leuchtpistole einpacken. So wie ich mich, meine Umgebung, meine Arbeit, mein Jagdrevier usw. einschätze werde ich in den nächsten Jahren den Wilderern näher kommen als mir lieb ist. Und ich hoffe, dass ich dann auf die Situation vorbereitet bin. Wer das mit der Wildererproblematik für übertrieben hält solle in meine „Jagdschutz“ Berichten mal rein schauen. Z.B. in der Zeit vor Weihnachten gibt es im Landkreis etwa 1 Fall / Woche der angezeigt wird, wobei die Dunkelziffer viel höher liegt.
In der Tactical-Gear 2-2017 ist eine Test von mehreren Sling-Bags. Meine von Viper war hier Testsieger als „Preistipp“. Genau so sehe ich die Tasche auch. Natürlich ist eine Tasche Für 200 Euro besser als eine für 40. Aber man will oder kann evtl. nicht gleich so viel Geld ausgeben.
Der Tactical-Dad war auch schon mit seiner Tasche auf Reise. Ich habe mich sehr poetisch gefühlt als ich meine Geschichten im Zug aufgeschrieben habe :-) Der Tablet von mir passt in die Tasche rein. Bei der Operation-Romulus konnte ich so auch meinen Tablet-Computer mit in den Wald nehmen um die Aufzeichnungen von den Kiffern in meinem Jagdrevier gleich vor Ort auszuwerten.
Mein Fazit:
Ich bin recht glücklich mit der Viper Tasche. Ich überlege mir sogar noch eine Zweite für die Stadt zu besorgen, was ich vermutlich aber nicht machen werde. Für Einkäufe, Kleidung usw. ist ein Rucksack, wegen der Größe, doch besser geeignet.
Nachtrag vom April 2018: Ich habe mittlerweile auch die entsprechende Originaltasche von Maxpedition. Aber die Viper Tasche ist einiges kleiner und passt so genau in mein Konzept. Sie beleitet mich daher weiter auf der Jagd und ich bin voll zufrieden damit. Mittlerweile haben sich auch zwei meiner Leser die selbe Tasche gekauft ;-)
Ich habe meinen Downtown Rucksack erst seit 4 Tagen (Herstellervideo). Aber dennoch will ich Euch bereits jetzt etwas dazu erzählen und ihn Euch zeigen. Warum mache ich das jetzt schon? Ich habe Zeit und Lust dazu und ich finde den Rucksack toll. Und schließlich ist das hier mein Blog und ich bin niemandem Rechenschaft schuldig. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bloggern schulde ich Helikon-Tex nichts, denn mein Rucksack wurde voll bezahlt. Und ich glaube die meisten meiner Leser sind auch nicht wegen der hochwertigen Fotos hier, sondern wegen meiner ehrlichen Meinung und meiner praktischen Erfahrung. Und ob er sich im Laufe der nächsten Monate bewährt, werde ich Euch dann bestimmt auch noch erzählen.
Bitte beachtet mein anderes Rucksackkonzept: Der Tactical-Rucksack als Plattform gegen Terroranschläge und Messerangriffe.
Aufmerksam wurde ich auf den Downtown Rucksack durch eine Lesermail. M...zeigte mir sein JPX Pfefferpistolen Konzept zusammen mit dem Rucksack. Ich versuche schon immer auf meinem Blog jeden "Gastbeitrag" zu vermeiden. Ich bin nämlich der Meinung, dass das den ganzen Blog authentischer macht. Aber das Konzept von M... war toll, besser als mein eigenes, und es gab mir den Anstoß endlich auch meinen eigenen JPX mit einer Waffenlampe nachzurüsten. Dieser Umbau ist sogar in Deutschland erlaubt.
Mein Maxpedition Falcon 2 Rucksack ist zweifellos toll, ich besitze ihn schon viele Jahre und er hat mich nie im Stich gelassen. Etwa ein Mal im Jahr werfe ich ihn mit "Rei in der Tube" in eine Wasserwanne und nach der Wäsche sieht er aus wie neu. Ich könnte einen ganzen Blog schreiben über "Mein Maxpedition Falcon 2 und ich". Ich habe mit diesem Rucksack wirklich viel erlebt. Das ist mit diesem Rucksack so ähnlich, wie mit meinem Leaterman WAVE, das ich schon so viele Jahre besitze und was nie kaputt geht.
Es gab zwei Erlebnisse, die ich vor kurzem hatte. Als ich in der U-Bahn saß bemerkte ich, dass andere Fahrgäste meinen Maxpedition Rucksack anschauten. Ich fiel also mit diesem "taktischen" Rucksack auf, und zwar mehr, als mir lieb war. Es wurde Zeit unauffälliger zu werden. Und dann gab es noch eine andere Situation, in der sich mein Maxpedition Rucksack als absolut untaktisch erwies. Ich musste bei einer Observation mit diesem Rucksack Ausrüstung mit in den Einsatz nehmen. Ich musste raus, es war eilig und ich hatte keine andere Möglichkeit als diesen sehr auffälligen Rucksack zu verwenden. Das war eine wirklich schlechte Situation. Und das alles zusammen brachte mich zu der Entscheidung, dass ich einen neuen Rucksack für den Alltag brauchte.
Der Helikon-Tex Downtown Rucksack hat mit 27 Liter Inhalt 2 Liter mehr als der Falkon 2. Er ist breiter, aber flacher. Statt den zwei großen Fächern des Falkon, hat der Downtown Rucksack nur eines. Der Falcon 2 hatte z.B. immer den Nachteil, durch die Unterteilung in zwei große Fächer, dass man dort kaum eine Jacke rein bekommen hat.
Links seht Ihr, an meinem Maxpedition Rucksack, Schlaufen um Ausrüstung auf Höhe der Schulter zu befestigen. Diese waren mir über die Jahre sehr nützlich. Eigentlich waren es die Schlaufen, die ich am meisten an diesem Rucksack benutz hatte. Dort kann man Taschenlampen, Pfeffersprays, Messer, Reflektoren, einen Kompass usw. anbringen. Genau diese Schlaufen hat der Downtown Rucksack leider nicht.
Unten, fast außerhalb von dem Bild, sind die Griffe zum Schnellabwurf. Wenn man den Gurt an seiner schwachen Hand abtrennt, kann man den Rucksack vor die Brust bringen und hat einen recht schnellen Zugriff auf das Waffenfach. Zusätzlich befindet sich so die ballistische Einlage vor dem Körper. Man kann den Rucksack auch sehr gut, mit beiden Gurten, vor der Brust tragen. Das sieht zwar doof aus, aber das sollte in einem echten Kampf ja nebensächlich sein. Der Rucksack sitzt so genau auf der Höhe, wie es auch eine Schutzweste tun würde.
Die beiden seitlichen Taschen sehen innen so aus. Sie sind mit drei Fächern aufgeteilt. Ich komme mit diesen Taschen gut zurecht. Was mir aber fehlt sind extra Fächer für Stifte darin.
Auf der Front hat der Rucksack zwei Fächer, eines oben und eines unten. Am Reißverschluss des unteren (größeren) Faches, ist innen ein Klettstreifen befestigt. Wenn man diesen nach außen dreht kann man dort Klettpatches anbringen. Diese sollten aber großer sein als das hier. Denn so ein kleines Patch wird schnell, versehentlich, wieder nach innen gedreht.
Ich hab es schon an anderen Stellen erwähnt. Niemand wird in seiner Freizeit mit einer Schutzweste durch die Stadt laufen. Und alle die meinten, dass sie es doch tun würden, ließen ihre Westen nach wenigen Tagen Zuhause und haben viel Geld dafür "zum Fenster raus geworfen". Aber einen Rucksack "kugelsicher" aufzurüsten funktioniert sehr gut und es schränkt einen kaum ein.
Man hat derzeit den Eindruck, dass jeder Blogger den "Coptex anti stabbing Rucksack" geschenkt bekommt, um Werbung dafür zu machen. Ich hatte diesen Rucksack noch nie in der Hand und sicher ist sein Konzept, mit den zusätzlichen Griffen, um ein Messer abzuwehren, und dem Kettengeflecht, nicht schlecht. Wobei man sich natürlich fragen muss, ob nicht jeder Rucksack "Stichfest" ist, wenn er mit irgend etwas gefüllt ist. Der Preis vom Coptex Rucksack ist mit ca. 230 Euro sicher angemessen. Aber mein Helikon-Tex Rucksack hält mit seinen Ballistikplatten zusätzlich alle gängigen Kurzwaffen (und Messer) auf und kostet unterm Strich weniger. Meine Platten sind "B-Ware" von Secotec, von denen ich 2 Stück überlappend, mit Panzertape, verklebt habe. Sie haben jeweils etwa 25 Euro gekostet. Das hatte ich schon eine ganze Weile bei meinem Maxpedition Rucksack so und es hat sich sehr gut bewährt.
Beim Kauf von Selbstverteidigungswaffen machen fast alle den Fehler sich Waffen zu kaufen, die zu groß sind. Egal ob scharfe-, oder Schreckschusswaffen. Die Leute bekommen, nach einem langen und harten Kampf mit der Behörde, endlich ihren Waffenschein und kaufen sich eine Glock 19. Weil sie unbedingt etwas mit "Feuerkraft" haben wollen. Und nach wenigen Tagen merken sie dann, dass die Realität anders als ihre Phantasie ist. Und weil die Pistole im Alltag stört bleibt sie dann Zuhause liegen. Einige fangen genau dann an ihre Waffen in solchen Waffenfächern zu führen. Das funktioniert eigentlich recht gut, man muss sich aber auch Gedanken darüber machen, dass man seinen Rucksack mit der Waffe auch mal versehentlich irgendwo liegen lassen kann! Meinen Bericht über "scharfe Waffen mit Waffenschein führen" findet Ihr HIER.
Warum sollte man ein Vorhängeschloss an seinem Rucksack anbringen? Wegen Taschendieben? Nein, sondern um legal Einhandmesser und Schlagstöcke bei sich tragen zu dürfen. In meinem Bericht über Schlagstöcke erzähle ich mehr dazu.
Die Reißverschlussschlaufen am Downtown Rucksack sind grade noch so groß, dass man ein Schloss daran befestigen kann.
Wenn man an dieser Schlaufe zieht geht das Waffenfach auf. Man kann die Schlaufe auch in das Fach stecken und den Reißverschluss ganz schließen. Und für Linkshänder ist auf der anderen Seite auch noch so eine Schlaufe zum schnellen öffnen.
Im Waffenfach ist Klett-Flausch, wie auch im großen Fach des Rucksacks. Mitgeliefert wird das hier gezeigte Universalholster. Ich hatte schon viele derartige Holster. Auch meine 5.11 Jeansjacke verfügte über das "Back up belt system", was ähnlich ist. Aber noch keines der Holster hat so gut funktioniert wie das hier von Helikon-Tex. Es passt so ziemlich jede Kurzwaffe dort hinein. Auf der rechten Seite habe ich ein altes Klett-Panel von einer Kampfmittelweste angebracht. Das kommt aber vermutlich dort wieder weg.
Nachtrag und erstes Erfahrungen nach ein paar Monaten:
Ich bin mit dem Helikon-Tex Rucksack sehr zufrieden. Statt meiner ballistischen Einlage hatte ich bei einer Unternehmung auch mal meinen Laptop in dem entsprechenden Fach, was auch gut funktioniert hatte.
Negativ fiel mir auf, dass er sich mit der Einlage nicht so gut hinstellen lässt, sondern oft umfällt. Zweifellos ist das ein nebensächliches Problem. Weiterhin vermisse ich das kleine Befestigungsband mit Karabiner, was mein Mexpedition Rucksack hatte. Ich habe im Rucksack nämlich immer einen weiteren Schlüsselbund, den ich daran sicher befestigt hatte. Die seitlichen Fächer für Kleinkram sind sogar praktischer als ich zunächst dachte. Aber dort fehlen mir 1-3 schmale Fächer, für Kugelschreiber.
Meinen Downtown Rucksack habe ich jetzt seit etwa 1,5 Jahren und ich bin sehr zufrieden damit. Er ist günstig, hochwertig, universell, unauffällig und professionell. Ein paar Leser haben Ihn sich inzwischen auch gekauf, wobei das Feedback der Meisten meinen eigenen Erfahrungen entsprach. Einer hat den Tragekomfort bemängelt, womit ich aber nie Probleme hatte. Ich habe ja erst kürzlich meine Langzeiterfahrungen zu der 5.11 concealment Weste erzählt. Ich schätze sie, weil sie mir weitere Optionen bietet Ausrüstung mit in den Einsatz zu nehmen. Ich habe sie im Schrank und kann aus mehreren Tragevarianten etwas auswählen. Mit dem Helikon-Tex Rucksack ist das genau das Selbe. Neulich war ich mal für mehrere Stunden zu Fuß im Einsatz. Ich trug keine Schutzweste, dafür hatte ich durch meinen Rucksack wenigstens auf einer Körperseite einen ballistischen Schutz. Zusätzlich hatte ich im Rucksack z.B. noch einen Laptop und eine Wasserflasche.
Das Foto oben ist entstanden, als ich auswärts übernachtet habe, was bei mir oft der Fall ist. Ich nenne das etwas scherzhaft "urbanes Feldlager". Hierbei muss ich immer meine Taschenlampen und meine Smartphones (davon habe ich meist zwei dabei) laden. Ein langjähriger Kamerad hat mir vor Jahren mal Magazintaschen mit Klettrücken geschenkt. Diese sind für insgesamt 6 Magazine und sie sind für Kampfmittelwesten bestimmt gewesen. Bei einem Panel habe ich die Verschlusslaschen abgetrennt und es neu vernäht. Das passt perfekt in den Rucksack rein und bringt mir genau die Möglichkeiten, die ich zum Ordnung halten brauche. Die für mich sehr wichtige Powerbank bleibt so immer an einem Platz, egal ob ich sie selber lade, oder zum Laden der Verbraucher benutze.
Heute war mal wieder Basteltag:
Mein billiger Mil-Tec Plattenträger hat mich schon länger genervt. Die Schultergurte waren z.B. zu breit und zu steif, so dass er immer unangenehm in den Hals gedrückt hat. Daher ist es mir heute leicht gefallen, ihn für meine Bastelei zu opfern. Neulich habe ich mir erneut ballistische Kevlarplatten von Secotec gekauft (bei ebay). Diese sind sehr günstig und nach VPAM 3 klassifiziert (beide zusammen haben unter 100 Euro gekostet). Das rechts im Bild ist eine in der Größe der üblichen SAPI Platten (25x30cm). Das darunter ist eine spezielle Platte für Rucksäcke mit 25x35cm Größe. Meine Rucksackplatte habe ich in einer sehr dicken Variante gewählt und sie wiegt daher auch mehr. Das Vorderteil des Plattenträger und meine beiden Platten wiegen zusammen 1,9kg, zusätzlich zum Rucksack. Das selbe Setup mit einer dünneren Rucksackplatte, die ebenfalls VPAM 3 erreicht, wiegt dagegen nur etwa 1,5kg. Dafür, dass man eine improvisierte Schutzweste bei sich hat, sind 1,5kg Zusatzgewicht wirklich wenig.
Für mein Projekt musste ich die Schultergurte und die seitlichen Steckschließen vom Plattenträger abtrennen. Anschließend nähte ich passende Steckschließen an die Seiten. Noch nicht perfekt, aber funktionierend, ist die Befestigung der Schultergurte. Dafür habe ich Steckschließen vorne auf dem Plattenträger befestigt. Bei Gelegenheit werde ich hier eine stabilere Befestigung anbringen.
Das Vorderteil vom Plattenträger passt jetzt perfekt in das versteckte Waffenfach vom Rucksack. Beide Kevlarplatten nehmen nur wenig vom Gesamtvolumen des Rucksacks weg und ich kann ihn noch problemlos nutzen und befüllen. Im stehen kann ich einen Schultergurt abtrennen und den Rucksack nach vorne ziehen. Dann kann ich bei der Konstruktion das Waffenfach öffnen und den Plattenträger am losen Schultergurt befestigen und anschließen an der Seite. Dann kommt die andere Seite dran. Das ist zweifellos etwas langsamer, als bei fertig gekauften und ähnlichen Systemen (Video). Aber bei den fertig gekauften Systemen hat man dagegen kaum mehr freien Platz um den Rucksack auch als Rucksack zu benutzen. Daher gefällt mir meine Konstruktion ziemlich gut.
So sieht meine fertige Konstruktion aus. Wenn man einen einfacheren Plattenträger dafür verwendet, wäre die Konstruktion noch dünner und würde noch weniger Platz vom Rucksack Inhalt verbrauchen. Man könnte dann sogar einen ausklappbaren Unterleibschutz am Plattenträger anbringen. Meine Idee entstand erst heute und ich habe alles erst eben fertig gebaut. Ich habe also noch keine praktischen Erfahrungen damit. Ich habe auch noch keine Keramikplatten eingelegt. Ich plane den Einsatz dieses Setup aber sowieso erst mal nur mit den leichten VPAM 3 Kevlarplatten. Ihr könnt etwas Ähnliches auch mit normalen SK1 Kevlarwesten bauen. Dann müsst Ihr aber bedenken, dass diese Einlagen in die meisten Plattenträger nicht rein passen. Auch die Unterbringung im Rucksack wird mit diesen größeren Einlagen schwieriger. Wenn man das Vorderteil einer normalen SK1 Schutzweste am Rucksack befestigt, kann man dafür aber eine bessere Abdeckung des eigenen Körpers an den Seiten erreichen, wo mein einfacher Plattenträger im Nachteil ist.
Kostenaufstellung:
Helikon-Tex Downtown Rucksack: Ca. 110 Euro
Mil-Tec Plattenträger: Ca. 50 Euro
2 Secotec Platten: Ca. 100 Euro
Das macht unterm Strich 260 Euro. Vergleichbare fertig gekaufte Produkte kosten etwa das Doppelte.