Quelle: https://www.nytimes.com/2017/06/11/world/europe/london-bridge-attack-knives-fake-suicide-vests-van.html
Dieses Küchenmesser wurde beim Terroranschlag 2017 auf der London Bridge verwendet.
-Schnittschutz für Bürger
-Schnittschutz für Polizisten
-Schnittschutz für Securitys
-Test des Schnittschutzmaterials
-Praktische Erfahrungen: T-Shirt und SwissTactical Hoodie
-Der Tactical-Rucksack als Plattform gegen Terroranschläge und Messerangriffe
-Straftätern müssen die Rechte beschnitten werden, nicht den Bürgern!
Gleich vorab, Ich habe bereits einiges über ballistischen Schutz geschrieben. Also über Helme, Schutzwesten, Stichschutz, Keramikplatten usw. Da die Schnittschutzkleidung aber etwas sehr Spezielles ist und dazu noch ein brisantes und hoch aktuelles Thema betrifft schreibe ich hier einen komplett neuen Bericht dazu.
Wenn irgend ein Depp meint meinen Blog politisch verwenden zu wollen ist er hier: Nicht willkommen! Hier gehts nicht um Poltik, sondern um praktische Sicherheit.
In unserem Land hat sich etwas verändert. Jedenfalls hat jeder dieses Gefühl, denn es kommt inzwischen regelmäßig zu furchtbaren Angriffen mit Messern. Wenn man in die Google-News Suche "Messer angegriffen" ein gibt wird einem fast schlecht in welcher Masse man derartige Nachrichten findet. Diese landen inzwischen nur noch als "regional bedeutend" in den lokalen Zeitungen. Und auch wenn wahllos mehrere Menschen auf der offenen Straße angegriffen werden sind am nächsten Tag andere Meldungen offenbar wichtiger. Die englische Presse schreibt im August 2018 von einer "Knife crime epidemic". Und in Berlin wurden 2017 pro Tag 7 Mal ein Messer als Tatwaffe benutzt. Das ist eine Zahl die man sich kaum vorstellen kann. Haben auch wir in Deutschland eine "Epidemie der Messerangriffe"? Diese Frage will ich nicht beantworten. Ich weiß auch nicht ob die Taten wirklich mehr werden, ich kenne hierzu keine verlässlichen Statistiken. Ich habe lediglich meine persönliche Meinung und mein Gefühl.
Eines bleibt, abgesehen von jeder Statistik, die Menschen in unserem Land haben Angst. Da die Politik auf diese Angst nicht eingeht wollen sich viele selber schützen. Ich selber wurde bereits mehrfach auf die Möglichkeiten von Schnittschutzkleidung angesprochen. Dazu muss man bedenken, dass Schnittschutzkleidung gegen Messerangriffe ein Nischengebiet ist, denn meist wird erst mal über Schutzwesten und deren Möglichkeit nachgedacht. Wichtig ist aber, was wirklich funktioniert. Eine Klasse 1 Schutzweste bringt einem nichts wenn man sie Zuhause lässt, aufgrund der Bequemlichkeit. Und glaubt mir, ihr werdet nicht im Alltag mit einer Schutzweste rum laufen. Einer meiner Bekannten meinte, dass er eine Schutzweste in seiner Freizeit tragen wird. Aber sie lag nach wenigen Tagen doch nur im Schrank und er hat 500 Euro "zum Fenster" raus geworfen. Schutzwesten werden nur bei der Arbeit getragen, denn in seiner Freizeit wird kaum jemand damit rum laufen wollen. Ich selber habe in meinem privaten Leben wirklich nur eine einzige Woche lang eine Schutzweste getragen. Und das obwohl ich bereits als Sicherheitsmitarbeiter eine sehr gute BSST Weste hatte. Das habe ich aufgrund einer konkreten Terrorgefahr getan. Und obwohl ich mir mehr Sorgen um die Sicherheit mache als viele Anderen würde ich privat sonst niemals eine Schutzweste tragen. Denn sie sind unbequem und sie fallen auf. Glaubt mir das, ich trage fast jeden Tag bei der Arbeit eine und kenne mich damit aus.
Aber wenn man für wesentlich weniger Geld (als eine Kevlarweste kostet) einen Schutz bekommt, den man im Alltag auch tragen kann ist das etwas das Funktioniert! Schnittschutzkleidung schützt zwar nur vor Schnitten und nicht vor Stichen, aber auch die meisten Schutzwesten haben große Schwächen gegen Messerstiche und decken nur einen kleineren Teil des Körpers ab! Schnittschutzkleidung kann auch die Arme und den Hals schützen.
Für einen selber muss man ganz persönlich überlegen ob man eine "Oberbekleidung" mit Schutzmaterial will, wie z.B. eine Jacke oder ein Sweatshirt oder ob man das Schutzmaterial lieber in der Unterwäsche hat. Ganz entscheidend ist hierbei was man selber bisher im Alltag getragen hat. Und wenn man sich selber ehrlich überlegt was man auch tatsächlich tragen wird kann man etwas sinnvolles kaufen.
Viele Angriffe mit Messern beginnen mit einem Stich, da sich der Angreifer am Anfang nahe ran macht an sein Opfer. Das passiert meist getarnt als ein harmloser Mensch der nur eine Frage hat. Nach dem ersten Stich weicht das Opfer zurück. Jetzt führen die Angreifer meist Schnitte zum Angriff aus, da sie nicht mehr so nahe dran sind. Und es beginnt das, was meist passiert, die Hände und Unterarme erleiden "Abwehrverletzungen".
Na, wer erinnert sich noch an die Eröffnung des Hauptbahnhofes in Berlin 2006? Ich erinnere mich noch gut, ein Jugendlicher hat damals 37 Menschen mit einem Messer verletzt! Messerangriffe sind teilweise sehr unauffällig, wodurch es dem Täter gelang so viele Menschen anzugreifen. Ein Angehöriger von mir stand vor einigen Jahren nur 3 Meter entfernt und bemerkte erst als der Angreifer weg lief, dass jemand hinter ihm zu Boden ging, wenige Minuten später war das Opfer tod. Der Angreifer wurde nach einigen Tagen von der Polizei ermittelt und festgenommen.
Könnte ich hier viele Videos verlinken.... ich belasse es aber mal dabei.
Ob Ihr Schutzkleidung als Privatleute kaufen und tragen wollt müsst Ihr selber wissen. Ich kenne Menschen die es tun. Auch ich werde es zumindest testen. Aber die Entscheidung kann ich Euch nicht abnehmen. Aber sollte ich mal wieder nach London reisen werde ich garantiert mein Brunnirok T-Shirt drunter ziehen. London ist einfach ein sehr gefährliches Pflaster geworden. Und eine gewisse Hauptstadt in unserem Land wird mich vermutlich auch nur noch mit Schutzkleidung sehen.
Eine Hauptstadt hat halt nicht nur das Problem, dass dort sehr viele Gefährder und Kriminelle leben, dort sind auch Anschläge viel wahrscheinlicher.
Für die aller Meisten wird eine zusätzliche Stichschutzweste nicht in Frage kommen. Daher sollte man sich als "Privatmann" eher ein schützendes Oberteil kaufen das überall mit Schnittschutzmaterial ausgestattet ist (und nicht nur an den Armen). Wenn man doch über die Anschaffung einer zusätzlichen Schutzweste nachdenkt kann man auch über die Beschaffung eines Kleidungsstückes nachdenken das nur die Arme und ggf. den Hals schützt. Diese sind logischerweise angenehmer zu tragen und günstiger. Und der Tragekomfort ist das Entscheidende, damit man es auch wirklich oft trägt.
Seit wachsam, und wenn Ihr einen großen hektischen Polizeieinsatz seht schaut dass Ihr von dort weg kommt. Ich war schon selber bei Einsätzen, wo es kurz vor dem Schusswaffengebrauch stand und es sind seelenruhig Passanten an uns vorbei gegangen (obwohl sie die Situation bemerkt hatten). Die Gefahr von umherfliegenden Kugeln getroffen zu werden ist sehr groß wenn jemand aus Angst um sein Leben schießt. So sind auch schon in einen Streifenwagen Kugeln eingeschlagen als ein Beamter auf einen Messerangreifer schießen musste.
Eines muss ich vorweg nehmen. Ich wurde in den letzten Jahren glücklicherweise selten selber bei der Arbeit mit einem Messer bedroht. Aber ich hatte unzählige Einsätze bei denen Messer mitgeführt oder teilweise auch eingesetzt wurden. Es ist wirklich erschreckend wie viele Kriminelle Messer bei sich tragen.
Ich werde hier sicher kein Bild hochladen von einem Menschen mit einer Schutzweste und den dortigen Schwachstellen für Messerattacken. Aber jedem der sich Gedanken um seine Sicherheit macht wird klar sein, dass es Schwachstellen gibt. Und bestimmte "Medien" verweisen genau auf solche Schwachstellen, extra um unseren Rechtsstaat und seine Repräsentanten anzugreifen. Ich habe sogar schon erlebt, dass in einer "Street Fight" Schule gelehrt wurde wie man gefesselt kämpft um einer Festnahme zu entgehen, was natürlich mehr einen kriminellen und weniger einen terroristischen Hintergrund hat. Aber auch im kriminellen Milieu wird sich rege über die Schwachstellen polizeilicher Taktik und Ausrüstung ausgetauscht. So gibt es inzwischen bei fast allen Polizeibehörden Holster mit Sicherungen gegen das Entreißen der Dienstwaffe. Diese funktionieren, je nach Bundesland, sehr unterschiedlich. Aber in den Gefängnissen wissen die Insassen sehr gut wie die jeweiligen Holster funktionieren und es wird dort fleißig geübt die Dienstwaffen aus den speziellen Holstern zu entwenden. Derartige Drillausbildungen wurden bereits von deutschen Justizvollzugsbeamten heimlich gefilmt. Es stellt sich die Frage wer fleißiger übt, die Kriminellen oder die Cops? Aber es gilt, wie immer:
-Schanzen spart Blut!
-Wer im Frieden schwitzt blutet weniger im Krieg!
Es zeigt sich immer wieder, in Deutschland und im Ausland, dass oft Polizistinnen angegriffen werden. Diese werden von den Terroristen eher als leichtes Ziel angesehen. Vor allem wenn sie alleine und sichtbar in Uniform reisen wie diese Polizistin. Zu beobachten ist inzwischen auch immer wieder eine Vermischung der Motive, zwischen einem allgemeinen Hass auf die Gesellschaft und Terrorismus. Ein weiterer Faktor wird kaum thematisiert. Es gibt Menschen mit einem Hass auf Frauen, diese werden "Incel" genannt (Video).
Ich könnte hier einiges darüber schreiben welche Gedanken sich professionelle Kriminelle machen um Polizisten bei einer Kontrolle mit tödlicher Gewalt zu überwältigen. Aber da dies sehr spezielle Taktiken sind die sofort falsch verwendet werden würden und leider auch funktionieren werde ich dazu hier nichts ausführen. Lediglich einen lebenswichtigen Tipp will ich euch hier geben: Schützt eure Oberarme vor Schnitten!
Viele von Euch werden im Zivileinsatz keine Schutzweste tragen. Macht Euch aber mal Gedanken darüber ein Schnittschutz T-Shirt, einen Schnittschutz Pullover oder eine entsprechende Jacke zu besorgen.
Für den uniformierten Einsatz bringt ein Schnittschutz T-Shirt logischerweise nicht viel (da trägt man eh eine Schutzweste). ABER, die Schwachstellen der Schutzweste lassen sich perfekt mit einem langen Schnittschutz Unterhemd mit hohem Kragen schützen. Das funktioniert vor allem in der kühleren Jahreszeit und nicht mit kurzen Uniform Hemden.
Es kann auch Sinn machen die Uniform Hose mit einem Schnittschutz im Bereich der Oberschenkelinnenseite aufzurüsten.
Bedenkt, dass Schnittschutzmaterial auch gegen Bisse schützt!
Der Unterschied zu vielen anderen ähnlichen Erzählungen ist, dass er kein "Opfer" geworden ist, trotz seiner vielen Verletzungen die er durch die Terroristen erlitten hat. Er hat gekämpft und überlebt. Beachtet wie er erzählt, dass er gegen die mit Messern bewaffeneten Terroristen gekämpft hat, mit einem Schlagstock. Und als er sie abgewehrt hatte griffen sie ihn nicht noch mal an und suchten sich offenbar leichtere Opfer!
Das Thema Schnittschutzhandschuhe habe ich in den Bereich "Ausrüstung" verschoben und Ihr findet es jetzt HIER.
Für die Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten funktioniert die Schutzkleidung sehr ähnlich wie bei Polizisten (Video, Video). Nur mit dem Unterschied, dass Securitys nicht so sehr an eine Anzugordnung gebunden sind und viel weniger oft Schutzwesten tragen. Gerade für Türsteher sind Messer ein großes Thema. Wenn ich an einer Türe arbeiten würde, hätte ich mindestens Schnittschutzärmel. Denn ich werde die Unterarme meines Iranischen Kollegen von der Reeperbahn nicht vergessen. Er hatte trotz seiner wenigen Jahre an der Tür bereits drei Angriffe mit Messern überlebt!
Wenn man die Gefahren für Sicherheitsmitarbeiter analysiert wird man feststellen, dass diese einer viel höhere Gefährdung durch Messer wie durch Schusswaffen ausgesetzt sind. Eine Stich
und Schnittschutz wird bei dieser Arbeit einen viel größeren Sicherheitsgewinn bringen wie eine ballistische Kevlarweste. Mein Tipp wäre ein langes Schnittschutzoberteil und ggf. eine
zusätzliche Schutzweste. Ich bin mir bei der Arbeit von Türstehern sogar etwas unschlüssig ob Schnittschutzkleidung wichtiger wäre als eine Schutzweste?
Ich habe ein Stück des Schnittschutzmaterials auf einen Karton aufgespannt um es zu testen. Ich wollte auf dem Material nicht "rum schneiden". Dann ich habe keine Zweifel daran, dass das Material
vieles aushält für das es vorgesehen ist. Bei einem Blick in meine "Waffenkammer" entschied ich mich als erstes für mein Ed Mahony Skywalk. Es ist mein Jagdmesser das extrem scharf ist.
Zusätzlich verwendete ich noch ein Skalpell mit nagelneuer Klinge. Ich glaube ich kann mir ersparen Euch zu erzählen wie scharf es ist... Bedenkt, dass ich mit dieser
winzigen und saumäßig scharfen Klinge mit Kraft auf das Material eingeschnitten habe! (Man kann eigentlich "eingeschlagen" sagen)
Bedenkt nun Folgendes, eine mit Schutzmaterial versehene Bauchdecke oder auch ein Muskel kann einige cm weit zurück gedrückt werden wenn sie von einem Schnitt getroffen werden. Mein Karton aber nicht. Zusätzlich habe ich mit dem Ed Mahony Messer mit der Spitze geschnitten und nicht mit der Schneide. Das war also ein recht harter Test den ich dem Material zugemutet habe.
Der dünne Streifen olives Panzerband diente mir übrigens nur als Orientierung in welchen Bereich ich mit welchem Messer geschnitten habe.
Schnitte mit dem Böker Reality Based Messer:
Mir war bewusst, dass ich mit meinem Reality Based Messer den Stoff an seine Grenze bringen würde. Das Messer von mir ist nicht nur furchtbar scharf, die Klinge hat Kanten, denen kaum ein Material etwas entgegen setzen kann.
Die starken Schnitte mit dem Messer wurden gehalten. Zwei drangen nur mit kleinen Schnitten in das Material ein. Einer davon verursachte aber relevante Schnitte im Material. Wichtig ist hierbei
aber, dass der Schnitt nicht komplett durch ging, sondern mehrfach unterbrochen wurde. Daher würde selbst dieser Schnitt nur oberflächliche Hautverletzungen verursachen und vermutlich keine
inneren Organe treffen. Dieses Ergebnis hat mich wirklich überzeugt und ich habe keinerlei Bedenken, dass dieses Material alle üblichen Schnittangriffe abhält. Bedenkt
auch, dass kein Straßenschläger ein so spezielles Messer mit sich führt.
Schützt Schnittschutzstoff vor Stichen?
Wirklich interessiert hat mich aber, was das Material aushält bei Angriffen gegen die es nicht vorgesehen ist. Also habe ich einige Stiche gegen das Material ausgeführt. Drei Stiche eines Kampfmessers mit mittelmäßiger Schärfe wurden gehalten, zwei Stiche von meinem Ed Mahony Skywalk gingen durch. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Stoff viel weniger gegen Stiche schützt als spezielle Westen. Aber selbst Kevlarwesten bieten nur einen relativen Stichschutz. Eine normale Klasse 1 Kevlarweste hat z.B. dem Stich des Böker Reality Based nicht viel entgegen zu setzen. Ob der Schnittschutzstoff nun wirklich einen Stich hält ist sehr von der Klingenform und Schärfe des Messers abhängig. IdR. wird es Stiche vermutlich nicht abhalten.
Messerverletzungen sind oft eine Kombination aus Schnitt und Stich. Hierbei werden Organe sehr großflächig verletzt. Ein Schnitt verursacht oft eine Verletzung die ebenso schwerwiegend ist wie eine Schusswunde. Ein Schutz durch dieses Material grenzt derartige Verletzungen stark ein, was auf das spätere Resultat (überleben oder sterben) einen sehr relevanten Einfluss hat.
Das hier macht das Böker Messer übrigens mit Kevlarwesten, die einen "bedingten Stichschutz" haben. Alle Pfeile zeigen auf Durchstiche von diesem Messer. Zum Ballistischen- und Stichschutz auf meinem Blog kommt Ihr HIER. Nur wenn man weiß was die eigene Schutzaustattung leistet kann man sich auf Angriffe vorbereiten.
Es ist mittlerweile ziemlich genau ein Jahr her, dass ich mein Brunirock T-Shirt bestellt habe. Ich habe viele Mails dazu bekommen und auch viel mit den Freunden und Kollegen darüber gesprochen. Leider ist und bleibt das Thema Messerangriffe mehr als aktuell. Und das wird sich sicher auch nicht so schnell ändern. Aber was ist nun, nach einem Jahr, mein Fazit zum T-Shirt? Mir persönlich ist es zu schwer und Luftdicht. Also einfach etwas ungemütlich. Mich stört daran vor allem, dass sich die Hitze darunter staut und dass ich es dann nicht so einfach ausziehen kann, wie ich es z.B. mit einer Jacke oder einem Pullover könnte. Ich trage es daher nur selten, um ehrlich zu sein. Vermutlich sind für mich doch eher Jacken, oder ein Pullover, mit Schnittschutzmaterial sinnvoller. Aus diesem Grund habe ich mir bei Obramo den SwissTactical Schnittschutz Hoodie für 160 Euro gekauft. Ich weise an dieser Stelle immer gerne darauf hin, dass ich meine Ausrüstung bezahle. Im Gegensatz zu 95% der anderen Blogger könnt Ihr euch also darauf verlassen, dass ich meine ehrliche Meinung hier wiedergebe. Ich mache das alles hier nicht, weil ich über den Blog Ausrüstung geschenkt bekommen möchte, sondern weil ich meine praktischen Erfahrungen weitergehen möchte. Meine Ausrüstung brauche ich für den Einsatz und das echte Leben, wo sie sich bewähren muss.
Als ich nun den Hoodie in der Hand hielt fiel mir gleich dessen höheres Gewicht auf, im Vergleich zu anderen Hoodies. Also legte ich mal alles auf die Waage:
Normales T-Shirt (Trigema-Oberland Arms): 188g
Schnittschutz T-Shirt (Brunnirok): 504g
Normaler Hoodie: 601g
Schnittschutz Hoodie (SwissTactical): 1071g
(Trigema T-Shirts sind übrigens von einer hervorragenden Qualität, im Gegensatz zu dem Zeug von Clawgear, von denen ich mir garantiert nichts mehr kaufen werde.)
Eindruck von dem Hoodie:
Er kann bei 40 Grad in der Maschine gewaschen werden. Achtet beim Kauf von Schnittschutzkleidung immer vorher darauf, ob sie auch wirklich in der Maschine gewaschen werden kann, das ist nämlich nicht immer der Fall. Der Hoodie riecht etwas chemisch, vor der ersten Wäsche.
Die Schutzwirkung hat ihren Preis, und das höheren Gewicht ist ein Faktor davon. Ich muss aber auch sagen, dass ich einen gefütterten Hoodie habe, der auch etwa 1kg wiegt. Und da der SwissTactical Hoodie sich aber auch wärmender, mit seiner Dicke, anfühlt stört mich das beim Tragen nicht. Das Gewicht bemerkt man eigentlich nur wenn man ihn in der Hand hat. Klar ist natürlich auch, dass man so ein Kleidungsstück nur die Hälfte des Jahres tragen kann, wenn es kühler ist. Gerade ist ein ekelhaftes und regnerisches 7-12 Grad Wetter. Der Hoodie macht sich gut und er ist gemütlich. Ich streife mir bei Pullis gerne den Ärmelbund über den Ellenbogen, wenn mir warm wird. Dafür sind die Ärmelbündchen bei diesem Hoodie aber zu eng und er würde sofort ausleiern, wenn ich das bei ihm machen würde.
Für meinen Körperbau hat der Hoodie scheinbar die perfekte Größe. Er verbirgt die Ausrüstung am Gürtel und selbst beim Bücken rutscht er kaum hinten über den Gürtel. Und auch eine Pistole im IWB Holster wird damit recht gut verdeckt. Wer aber meint er müsste eine Pistole in einem Holster außen am Gürtel befestigen, kann auch von dem Pullover keine Wunder erwarten.
Die Farbe des Hoodies ist schwarz. Das mag ich eigentlich überhaupt nicht, weil man damit auffällt. Das habe ich früher, als Detektiv, lernen müssen. Aber der Markt der Schnittschutzkleidung ist noch so klein, dass die Auswahl ziemlich eingeschränkt ist. Aber unterm Strich kann schwarz doch fast jeder tragen.
An der Kapuze sind ziemlich dicke und lange Bändel. Sie halten bestimmt einiges aus... als ob sie ein "taktisches Einsatzmittel" zum Suizid, bei einer Gefangennahme, wären.... So wie die Zyankali Nadel im Film "Bridge of Spies" (ein sehr guter Film). Aber jetzt mal im Ernst, wenn Ihr euch Sorgen vor einem Messerangriff macht, dann solltet Ihr auch bedenken, dass sich kein Straßenschläger die Gelegenheit entgehen lassen wird und euch mit Leichtigkeit mit diesen Bändeln erdrosselt. Zieht sie also besser an allen Hoodies raus.
Mein Fazit nach wenigen Tagen:
Der SwissTactical Hoodie ist gemütlich, passt zu meinem Kleidungsstil und ich bin guter Dinge, dass ich ihn wesentlich öfter tragen werde als das T-Shirt. Der Preis von 160 Euro scheint angemessen und die Qualität des Pullovers scheint anständig.
Eine gebrauchte Kevlarweste oder diese ballistischen Klasse 1 Platten bekommt man bereits für 50 Euro bei Ebay. Den Rucksack haben die meisten Anhänger des Tactical-Lifestyle sowieso immer bei sich. Immer wenn ich Besuch habe steht im Wohnzimmer ein ganze Sammlung derartiger Rucksäcke.
Da kaum jemand eine Schutzweste in der Freizeit mit sich rum trägt kann man einfach eine Kevlareinlage oder Platte hinten in den Rucksack legen und hat so eine sehr günstige Möglichkeit einen ballistischen Schutz bei sich zu tragen. Bei einer Flucht ist man hinten so automatisch geschützt. Wenn die Gefahr von vorne droht kann man den Rucksack als Schild verwenden.
Jedem ist vermutlich klar, dass der Rucksack ein relativ brauchbares Mittel ist um ein Messer abzuwehren. HIER findet ihr ein kurzes Video dazu.
Beachtet hier bitte meinen Bericht über Erste-Hilfe Material bei "Polizeiausrüstung". Da zeige ich modernes und teures Material. Hier will ich aber beispielhaft mal zeigen wie man ein "IFAK" für sehr wenige Geld gestalten kann.
-Teures Celox oder Quickclot Bluttstillungsmittel kann man durch Mullbinden improvisieren mit denen man starke Blutungen tamponieren kann. Vor allem mit einer Packung komprimierter Binden kann man recht viel anfangen.
-Ein Tourniquet, das gerne mal über 40 Euro kostet, kann man durch zwei Dreckecktücher und einen Tactical-Pen improvisieren. Bedenkt aber, dass mindestens eines der Tücher aus stabilem Stoff sein muss. Ihr könnt auch einfach "Knebelverband" sagen ("Tourniquet" können sowieso 90% der Einsatzkräte nicht richtig ausprechen).
-Eine Isreaeli- oder OLAES-Bandage kann man durch einen normalen Druckverband ersetzen.
-Eine extra IFAK-Tasche für 40 Euro kann man sich genau so sparen wie den teuren Maxpedition Rucksack, den man einfach durch eine China Kopie für 30 Euro ersetzen kann.
Die ballistischen Platten von Secotec bekommt man schon für weit unter 50 Euro und sie haben die perfekten Maße zum Aufrüsten von Umhängetaschen oder Rucksäcken. Mehr über meine Viper Tasche findet Ihr HIER. So ein Slingbag eignet sich auch um Schlagstöcke oder Einhandmesser verschlossen zu "transportieren" gem. §42a WaffG.
Ich weiß dass dies hier auch einige Entscheidungsträger lesen werden. Daher will ich hier meinen ganz persönlichen Vorschlag zur Gesetzgebung los werden um unsere öffentliche Sicherheit zu
verbessern:
Verurteilte Straftäter der Straftaten Raub, gefährliche Körperverletzung, sex. Nötigung, Rauschgifthandel.... usw. muss die Polizei für einen Zeitraum von 10 Jahren anlasslos kontrollieren und
durchsuchen dürfen. Dafür sollte ein Hinweis im polizeilichen Datenbestand eingestellt werden. Ihnen muss für diesen Zeitraum der Besitz und das Tragen von Waffen aller Art verboten werden.
Zusätzlich muss ihnen das Transportieren von Messern (Werkzeugen oder auch gefährlichen Gegenständen) nur noch in verschlossenen Behältnissen erlaubt werden. Entsprechende Rechtsgrundlagen müssen
auch für politische Gefährder ohne Verurteilung, aber mit richterlichem Beschluss, geschaffen werden. Unser jetziges Waffengesetz ist sehr schlecht, denn es trifft in der Regel die
Falschen.
Und zusätzlich: Lernen wir von England, stellen wir uns ein auf noch mehr Verbrechen mit Messern, mehr Angriffen mit Säure und das Moped als Tat- und Fluchtmittel.
Passt auf Euch, die Kameraden, die Kollegen und eure Familien auf. Lernt, trainiert und seit wachsam.