Mir ist die Idee gekommen mit meinem Airmagnum (7,5j) auf Kevlarmatten zu schießen. Gedacht-getan.
Ich habe ein Oberarmteil einer BW-Splitterschutzweste von 1995 zerlegt. Nach meiner Erfahrung haben diese Teile noch ihre ballistische Schutzwirkung.
Ich habe also zunächst eine Lage Kevlar vor einen kleinen Karton gespannt und mit einem normalen Diabolo drauf geschossen. Dieses schlug glatt durch.
Also hab ich zwei Lagen Kevlar genommen. Auch hier schlug das Dia durch. Der kleine Karton war nun kaputt und ich hab ihn durch einen etwas massiveren ersetzt und drei lagen Kevlar genommen. Diese drei lagen haben das Dia nun aufgehalten.
Nach dem die drei Lagen Kevlar das normale Diabolo stoppen konnten, habe ich vier Lagen genommen und mit dem sehr schweren Eun Jin Diabolo drauf geschossen. Die vier Lagen haben es gestoppt. Das schwere Geschoss hat aber die Lagen ganz schön verschoben und eingedrückt.
Nun habe ich auf die vier Lagen mit den Skenco Blue Arrow und den Hyper-Velocity Field Pellets geschossen. Beide schlugen durch. Bei den Field Pellets trennte sich wie meist der Geschosskern vom Mantel ab und verschwand im Kugelfang, der Mantel blieb davor liegen.
Das war übrigens alles auf etwa 6m.
Eine Splitterschutzweste hat etwa 12 Lagen und eine SK1 Weste (gegen Kurzwaffen mit Weichkerngeschossen) etwa 32 Lagen Kevlargewebe. Eine Splitterschutzweste bietet etwa eine 70%ige Chance eine
9x19mm aufzuhalten. Das max. was eine SK1 Weste hält ist eine 9x19 MP oder eine Tokarev Pistole.
Die Kevlareinlagen oder auch komplette Splitterschutzwesten bekommt man bei eBay oder eBay-Kleinanzeigen. Derzeit ist der Markt leider ziemlich leer.
Ih habe auch noch mit einem 9mm Schreckschuss Revolver auf das 6 Lagen Kevlarpaket geschossen. Leider hatte ich nichts um den Karton zu beschweren, wodurch der Test nicht sonderlich aussagekräftig ist. Der Schuss war aufgesetzt. Das Kevlar weist keinerlei Beschädigungen auf, die Oberfläche ist lediglich leicht angebrannt.
Das "Falke LE" unterscheidet sich von den meisten anderen Leuchtpunktvisieren dadurch, dass es eine spezielle Nachtsichtstufe hat bei der das Absehen mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen ist. Aber von Bildverstärkern wird es deutlich wahrgenommen.
Als ich mein Falke LE Leuchtpunktvisier montiert hatte machte ich zuerst zwei Kontrollschüsse auf 2 Meter Entfernung. Durch die geringe Entfernung lagen die Treffer natürlich wesentlich unter der Visierlinie. Aber für meinen kleinen Test spielte das keine Rolle und ich wollte das Falke auch nicht extra einschießen.
Mit dieser Nachtsichtbrille ist das Schießen möglich, weil ein Objektiv auf der rechten Seite liegt und so ein Anschlag mit dem Gewehr möglich ist. Dies ermöglich auch ein etwas dreidimensionales Sehen, im Vergleich zu Brillen mit nur einem Objektiv. Zusätzlich lassen diese Geräte auch keinen Anschlag mit dem Gewehr zu, da das Objektiv mitten vor dem Gesicht liegt und man sein Gesicht ja seitlich am Schaft positionieren muss.
Zusätzlich muss man das Gerät auch auf sehr kurze Entfernung scharf stellen können, was auch bei vielen Nachtsichtgeräten nicht möglich ist. Brillen können das aber idR.
Rechtlich ist hierbei wichtig, dass die Kombination aus Nachtsichtbrille und Leuchtpunktvisier die einzig legale Möglichkeit ist um im Dunkeln zu schießen. Denn die Brille ist nicht fest mit der Waffe verbunden.
Es war wirklich schwer Fotos durch die Nachtsichtbrille und gleichzeitig durch das Leuchtpunktvisier zu machen. Hier könnt Ihr aber das Absehen erkennen. Auch hier sage ich es nochmal, das Bild war in wirklichkeit wesentlich besser, als es hier erscheint.
Das Schießen mit der BIF-Brille (Bildverstärker) bringt die Geräte an ihre Grenzen. Vor allem wenn man selber gekaufte (mittelmäßige) Ausrüstung hat und keine dienstlichen 30.000 Euro Geräte der Bundeswehr. Das Glas vom Leuchtpunktvisier nimmt so viel vom Bild der BIF-Brille weg, dass man durch das Visier nur noch wenig vom Ziel erkennen kann. Ich war daher gezwungen das Ziel mit dem linken Auge und das Absehen des Falke LE mit dem rechten Auge zu erfassen. Dies war vermutlich dafür verantwortlich, dass die Treffer zu weit rechts lagen.
Bereits auf 2m Entfernung kann man beobachten, dass sich die Treffer nach rechts verlagern.
Fazit:
Das Schießen mit der Nachtsichtbrille hat erst mal besser funktioniert als ich dachte. Ein Problem war das Erkennen vom Ziel. Das nächste Mal werde ich das Ziel mit meiner Energizer Hardcase Tango Lampe mit Infrarotlicht bestrahlen (natürlich ohne es mit der Waffe zu verbinden). Unterm Strich ist es in dieser Kombination aber nur eine Spielerei, denn um anständig mit so einer Kombination schießen zu können benötigt man schon eher ein echtes EOTech Visier und eine hochwertige LUCIE Nachtsichtbrille.
Wesentlich sinnvoller für das Schießen immer Dunkeln ist ein Infrarotlaser an der Waffe. Den Laserpunkt kann man durch das Nachtsichtgerät viel besser erfassen. Aber das wäre wiederum nicht erlaubt.
Hier seht Ihr die selbe Kombination im scharfen Schuss. Auf dem Bild ist auch die fliegende Hülse und der heiße Schalldämpfer zu sehen.
Nachtrag: Mein Falke Leuchtpunktvisier ist übrigens sehr schnell kaputt gegangen. Ich werde mir sicher nichts mehr von dieser Firma kaufen.